Uber-Konkurrent Lyft: Milliardenumsatz und hohe Verluste

Lyft legt im vierten Quartal einen Rekordumsatz von 1,02 Milliarden US-Dollar hin. Demgegenüber stehen allerdings wieder hohe Verluste.

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Uber-Konkurrent Lyft: Milliardenumsatz und hohe Verluste

(Bild: Lyft)

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Der US-Fahrdienstvermittler Lyft hat im vierten Geschäftsquartal 2019 erneut hohe Verluste hinnehmen müssen. Trotz eines Umsatzes von 1,02 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 930 Millionen Euro, betrug der Netto-Verlust rund 356 Millionen Dollar, wie Lyft am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Im Jahresvergleich legte der Umsatz um 52 Prozent zu. Analysten hatten nicht mit einem derart hohen Umsatz von rund einer Milliarde Dollar gerechnet. Sie waren von etwa 984 Millionen Dollar ausgegangen. Ein Loch in die Kasse rissen vor allem Sonderausgaben, sodass bereinigt ein Verlust von rund 121 Millionen Dollar in den Büchern steht.

Bei der Anzahl der aktiven Nutzer des Dienstes konnte Lyft zulegen. Nach Angaben von Lyft wuchs die Zahl um 23 Prozent auf mehr als 22 Millionen. Im Vergleich zum Über-Konkurrenten Uber liegt Lyft damit weit zurück. Allerdings ist Lyft auch nur in den USA und Kanada tätig, Uber dagegen weltweit in deutlich mehr Ländern.

Lyft will sich im kommenden Jahr konsolidieren und mehr in Richtung profitables Wachtum orientieren. Brian Roberts, Finanzchef bei Lyft, sagte, dass 2020 das Jahr sei, dass eine Grundlage für mehr dauerhaftes Wachstum im Jahr 2021 schaffe. Die Zeit für Rabattcodes und Vergünstigungen für die Kunden sei vorbei. Diese Vorteile sollen nach und nach eingestellt werden. Wichtiger sei Innovation, Kundenerfahrung und Markenreputation. Lyft will damit offensichtlich ähnlich wie Mitbewerber Uber vorgehen: Bei der Präsentation der Geschäftszahlen des vierten Quartals hatte Uber-Chef Dara Khosrowshahi ein Ende des Wachstums um jeden Preis verkündet. Das Wachstum müsse profitabel sein, hatte auch er gesagt.

Für 2020 prognostiziert Lyft gebremstes Wachstum. Der Umsatz soll im ersten Quartal zwischen 1,05 Milliarden Dollar und 1,06 Milliarden Dollar liegen. Am Ende des Jahres will das Unternehmen dann bereinigt profitabel sein. Die Ankündigungen überzeugten die Aktionäre allerdings nicht. Nachbörslich sank der Wert am Mittwochmorgen pro Anteilsschein um etwa 4,9 Prozent auf knapp 51 Dollar. (olb)