CorelDraw Graphics Suite 2020: Zusammenarbeit im Team
Die CorelDraw Graphics Suite 2020 läuft unter Windows und macOS, erlaubt Online-Zusammenarbeit im Team und unterstützt variable Fonts.
Die Welt des Designs wird laut Corel durch drei Säulen geprägt: Künstliche Intelligenz kann Design und Grafik durch maschinelles Lernen verbessern. Digital Natives erwarten intuitive Bedienung und Werkzeuge, die neue kreative Impulse geben wie in Corel Painter. Zusammenarbeit schließlich läuft nicht mehr asynchron wie zu Zeiten der E-Mail, sondern in Echtzeit wie bei Google Docs, wo mehrere Personen an einem Dokument arbeiten.
In diesen drei Säulen soll die CorelDraw Graphics Suite 2020 Fortschritte bringen. Die Kernanwendung CorelDraw dient den Anwendungsfeldern Grafik, Illustration und Layout. Für Bildbearbeitung enthält das Paket das Programm Photo-Paint. Hinzu kommen weitere Programme wie der Corel Font Manager. Allgemein verspricht Corel Leistungssteigerungen beim Programmstart sowie erweiterte GPU-Unterstützung insbesondere bei rechenintensiven KI-Berechnungen.
Besser zusammenarbeiten
Als Zielgruppen fĂĽr CorelDraw nennt der Hersteller Mitarbeiter aus Mode- und Textilbranche, Marketing, Illustration und Kunst, Werbetechnik und GroĂźformatdruck sowie technische und schematische Zeichnungen. In den Workflows dieser Branchen treten etliche Entwurf- und Freigabezyklen auf, ĂĽblicherweise mit Ăśbergaben von PDF-Dokumenten und Feedback in Form von Kommentaren, Telefonaten und E-Mails, die man zusammentragen muss.
Die Desktop-Version hat ein neues Andockfenster für Kommentare bekommen, das solche Zyklen verschlanken soll. Für die Zusammenarbeit kann man sich aus der Anwendung heraus in der Corel Cloud anmelden. Auch die Web-App stellt die Kommentarfunktion bereit. Hier stehen verschiedene Rollen zum Ansehen, Kommentieren, Freigeben und Bearbeiten zur Auswahl. Nutzer können Textteile oder Objekte markieren und kommentieren. Die Cloud-Zusammenarbeit setzt ein Abo voraus. Nutzer der Kaufversion können von anderen geteilte Dateien nur kommentieren.
Erweiterte Typografie in CorelDraw
CorelDraw unterstützt variable Schriften. Dieselbe Schriftart lässt sich mit der neuen Technik beispielsweise in variabler Strichstärke oder Neigung nahtlos variieren. Manche Fonts haben bis zu 20 Variablen. Windows hat beispielsweise den variablen Font Bahnschrift im Gepäck, unter macOS heißt die integrierte variable Schrift Skia.
CorelDraw bietet ein Ausklappmenü, über das sich alle Parameter anhand von Schiebereglern verändern lassen. Die Beschriftungen der Regler kommen aus der Fontdatei können entsprechend kryptisch ausfallen.
Außer CorelDraw unterstützt jetzt auch Corel Photo-Paint dieselben nicht-destruktive Effekte. Sie lassen sich im Stapel anwenden und verändern nicht die Originalpixel. Photo-Paint bringt außerdem ein halbautomatisches Maskenwerkzeug, das nach grober Markierung ein Motiv freistellen können soll. CorelDraw enthält verbesserte Funktionen zum Schriftsatz Suchen und Ersetzen sowie verbesserte PDF-Unterstützung.
Skalieren mit kĂĽnstlicher Intelligenz
Maschinelles Lernen kommt beim Vektorisierer PowerTrace, bei der Bildskalierung, bei der Simulation von Kunststilen und bei Bitmap-Effektlinsen zum Einsatz. Vor der Skalierung kann man nun – ebenfalls mit künstlicher Intelligenz – JPEG-Artefakte aus einem Foto herausrechnen lassen. Der Bildskalierer hat die Modi Illustration und Fotorealistisch erhalten. Mithilfe gelernter Modelle berechnet der fotorealistische Modus wie Kanten, Übergänge, Haare und Haut im Motiv aussehen sollen. Der Illustrationsmodus arbeitet Kanten stärker heraus. Er dient damit auch als Vorstufe für den Vektorisierer.
Die neuen Kunststile nach Vorbild der Prisma-App wie Welle, Postimpressionismus und dergleichen, lassen sich als nichtdestruktive Effekte auf Grafiken und Fotos anwenden. Anders als bei der genannten App läuft die Berechnung aber nicht auf einem Server, sondern in der Anwendung.
Preise und VerfĂĽgbarkeit
Die CorelDraw Graphics Suite 2020 steht ab sofort zur Verfügung. Sie ist optimiert für Windows 10 und unterstützt nach wie vor Windows ab Version 7. Außerdem hat Corel die 2019 vorgestellte Mac-Version für macOS 10.15 optimiert. Die Web-App ist nicht nur in der Abo-, sondern auch in der Kaufversion enthalten und läuft in Chrome, MS Edge, Safari und anderen Browsern. Das Paket kostet einmalig 719 Euro oder im Abo 349 Euro pro Jahr. (akr)