Schlaganfall: Klinische Studie soll Vorbeugung per Apple Watch überprüfen

Ein US-Pharmakonzern testet in einer App-Studie, ob die Früherkennung von Vorhofflimmern durch eine Smartwatch auch das Schlaganfallrisiko senken kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Apple Watch EKG

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Eine neue klinische Studie soll ermitteln, ob sich mit Hilfe einer Apple Watch das Risiko eines Schlaganfalls reduzieren lässt. Die Studie, die der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson in Zusammenarbeit mit Apple am Dienstag gestartet hat, erfolgt App-basiert als randomisierte kontrollierte Studie, an der US-Amerikaner ab einem Alter von 65 Jahren teilnehmen können.

Die Studien-App des Pharmakonzerns gibt Hinweise und stellt den Teilnehmern Fragen.

(Bild: Johnson & Johnson)

Die auf drei Jahre angelegte Studie will klären, ob die jetzt veröffentlichte Heartline-App des Pharmakonzerns zusammen mit den EKG-Funktionen der Smartwatch die Herzgesundheit bei Senioren verbessern und das Schlaganfallrisiko minimieren kann.

Die Warnhinweise der Smartwatch könnten Nutzern dabei helfen, die oft übersehene Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen und dadurch möglicherweise auch ihr Schlaganfallrisiko zu mindern, teilte der Konzern mit.

Die Studie soll zudem zeigen, wie gut eine derartige virtuelle, rein per App durchgeführte Studie funktioniert, bei der die Teilnehmer nicht persönlich vorstellig werden müssen. Sollte sich dieser Ansatz für klinische Studien als erfolgreich erweisen, könne dies Zeit und Kosten sparen, so Johnson & Johnson.

Die Teilnahme an der Studie erfordert ein iPhone und ist nur für Mitglieder der US-Krankenversicherung Medicare möglich. Teilnehmer müssen zudem Einblick in die bei der Krankenkasse eingereichten Ansprüche geben.

Die Apple Watch erfasst regelmäßig die Herzfrequenz am Handgelenk und achtet dabei auch auf Herzrhythmusstörungen – bei Verdacht auf Vorhofflimmern wird dem Träger eine Warnmeldung angezeigt. Ab der Series 4 ist es darüber hinaus möglich, per App ein 1-Kanal-EKG durchzuführen. Die Funktionen sind seit knapp einem Jahr auch in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern zugelassen.

Mehr Infos

t

In Zusammenarbeit mit US-Forschungseinrichtungen hat Apple Ende vergangenen Jahres drei weitere App-basierte Studien gestartet, die sich mit Herz- und Frauengesundheit sowie dem Gehör befassen. In den USA bietet der Hersteller eine eigene Research-App an, über die Nutzer sich für medizinische Studien registrieren können.

(lbe)