Crowd gegen Corona

Trotz Social Distancing und Kontaktsperre: Gerade entstehen hilfreiche Job-Plattformen, die in diesen außergewöhnlichen Zeiten verbinden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

Ich möchte nicht jeden Text anfangen mit "Zu Zeiten von Corona...", aber leider schwebt diese Phrase über allen zurzeit entstehenden Artikeln. Dass die Corona-Krise aber nicht nur Social Distancing und seit gestern auch Kontaktsperren den Weg ebnet, sondern auch Menschen zusammenbringt, die sonst vielleicht nicht zusammengefunden hätten, sollen Beispiele verdeutlichen, auf die ich kürzlich aufmerksam wurde.

So hat etwa der Journalist und TR-Autor Christian Honey in Eigenregie mit coronajobs eine Plattform erstellt, die für Personalengpässe in Kliniken, Altenheimen, bei Ärzten, Rettungsdiensten und andere essentielle Berufsfelder eine Lösung bieten soll. Dort können diese professionellen Einrichtungen nach passenden Helfern suchen und angeben, ob diese als ehrenamtlich, honorbasiert oder angestellt gesucht werden. Auf diese Weise erhalten mehr Menschen die Chance, einen Beitrag zur Bewältigung der Epidemie zu leisten. Leider sieht es mit dem Angebot noch mau aus, aber das kann sich noch ändern.

In diesem Kontext sollte die Plattform KrisenKultur nicht unerwähnt bleiben. Sie bündelt verschiedene Angebote (von denen coronajobs eines ist), um aufzuklären (Gegen das Virus), Nachbarschaftshilfe für Menschen von Risiko-Gruppen zu organisieren (Gemeinschaft.Online) und Tipps und Tutorials für das Online-Lernen zu geben (ich-lerne-online).

Ein wenig anders als die Plattform coronajobs verfährt ein Projekt namens pharmadelivery in der Schweiz. Initiiert durch die Verbände der Schweizerischen ApothekerInnen in Aus-​ und Weiterbildung und die Jungapothekerverbände der Schweiz können dort Pharmazie-Studierende ihre Hilfe anbieten. Die Plattform richtet sich dabei speziell an den Bedarf von Apotheken, sie soll aber auch eventuell eintretenden Personalengpässen vorbeugen und Risiko-Gruppen schützen. Studierende, die unterstützen wollen, geben ihren Wohnort und ihre Mobilitätsmöglichkeiten an und werden dann von Apotheken angeschrieben. Das Angebot umfasst zunächst nur die Auslieferung von Medikamenten, denkbar sind aber Erweiterungen wie Einlagern der Medikamentenlieferungen, administrative Mitarbeit, Zusammenstellung der bestellten Medikamente. Nach Angaben der ETH Zürich hätten sich bereits 190 Studierende von verschiedenen Hochschulen angemeldet. Auch auf diesem Wege finden also Hilfswillige und Hilfesuchende zusammen.

Das soll nur ein kleiner Einblick sein, aber es sind doch allesamt nachahmenswerte Beispiele, die zeigen, dass die Krise auch inspiriert, Neues schafft und verbindet.

(jle)