Applikationsserver: JBoss EAP 7.3 flirtet mit MicroProfile und SQL Server

Der Java-Applikationsserver von Red Hat arbeitet mit Jakarta EE 8 zusammen und bietet erstmals eine Anbindung für SQL Server unter Linux.

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Applikationsserver: JBoss EAP 7.3 flirtet mit MicroProfile und SQL Server
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Red Hat hat Version 7.3 der JBoss Enterprise Application Platform (EAP) veröffentlicht. Der Java-Applikationsserver arbeitet mit Jakarta EE 8 zusammen und bringt eine Vorschau der MicroProfile-Integration mit. Außerdem bringt er einige Ergänzungen in den Bereichen Security und Messaging sowie eine verbesserte Integration in OpenShift. Microsoft SQL Server kann er erstmals auch unter Linux verwenden.

Die Enterprise-Plattform geht auf dieselbe Grundlage zurück wie das Open-Source-Projekt WildFly, ist aber auf Stabilität ausgerichtet und hat einen jährlichen Releasezyklus, während WildFly auf einen vierteljährlichen Rhythmus setzt und Mitte März in Version 19 erschienen ist.

Während der Vorgänger bei Enterprise-Java noch zurück war und Java EE 8 nachliefern musste, ist JBoss EAP 7.3 nun vollständig auf Jakarta EE 8 ausgelegt und bleibt dabei rückwärtskompatibel zu den älteren 7.x-Versionen des Applikationsservers.

Die Implementierung von Eclipse MicroProfile hat noch den Status einer technischen Preview. Nachdem bereits Version 7.2 einige APIs des primär auf das Erstellen von Microservices ausgelegten Projekts integriert hatte, bietet das aktuelle Release Umsetzungen von MicroProfile Config, MicroProfile Metrics, eines MicroProfile REST Client, MicroProfile Health Checks und MicroProfile OpenTracing. Weitere APIs will Red Hat als Erweiterungen nachliefern. WildFly 19 ist in der Integration deutlich voraus und deckt im aktuellen Release alle APIs von MicroProfile 3.3 ab.

Einige Neuerungen sollen die Security verbessern, darunter die Option, bei HTTPS die TLS-Erweiterung Server Name Indication (SNI) zu verwenden. Zum Überprüfen von Zertifikaten kann JBoss EAP 7.3 neuerdings das Online Certificate Status Protocol (OCSP) verwenden. Außerdem arbeitet er mit Zertifikaten zusammen, die von "Let's Encrypt" abgeleitet sind.

Beim Messaging gibt es ebenfalls ein paar Ergänzungen. Unter anderem kann der Applikationsserver Message-Driven Beans (MDBs) an mehrere Delivery Groups verteilen und den Erhalt von Nachrichten nur vorsehen, wenn alle Gruppen aktiv sind. Außerdem bietet die JMS Bridge (Java Messaging Service) erweiterte Reports.

JBoss EAP 7.3 bringt für das Zusammenspiel mit OpenShift einen neuen Kubernetes-Operator und Werkzeuge zum Anpassen von Server-Images mit, um sie auf das nötige Minimum zu reduzieren und den Speicherbedarf zu verringern. Außerdem ermöglicht der Applikationsserver das Ausführen individueller JBoss-Kommandozeilen-Scripts beim Bauen eines EAP-Images für OpenShift.

Erwähnenswert ist zudem die Anbindung an Microsoft SQL Server 2017, und zwar nicht nur unter Windows, sondern erstmals auch für Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Als Motivation für die Integration nennt der Red-Hat-Blog die große Verbreitung der Abfragesprache Transact SQL (T-SQL). Außerdem bietet der Datenbankserver In-Memory-OLTP (Online Transaction Processing).

Microsoft AlwaysOn und die Transparente Datenverschlüsselung (Transparent Data Encryption, TDE) lassen sich transparent zwischen SQL Server und Windows Server sowie RHEL verwenden, da der Datenbankserver auf SQLPAL (SQL Platform Abstract Layer) setzt.

Weitere Details zu JBoss EAP 7.3 lassen sich dem Red Hat Blog entnehmen. Die vollständige Liste der Neuerungen findet sich in den Release Notes. (rme)