Homeoffice: Mehr Akzeptanz und Zufriedenheit bei Arbeitnehmern

Wegen der Corona-Krise sind mehr Menschen im Homeoffice. Laut einer Studie sind die meisten damit auch zufrieden.

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Homeoffice: Mehr Akzeptanz und Zufriedenheit bei Arbeitnehmern

(Bild: Pheelings media / Shutterstock.com)

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Dass wegen der Corona-Krise mehr Menschen im Homeoffice arbeiten, ist klar. Nun gibt es vom Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) auch Zahlen dazu. Vom 27. bis 29. März haben bereits 43 Prozent der erwachsenen Berufstätigen angegeben, zumindest ab und zu von Zuhause zu arbeiten. Zuvor waren es 35 Prozent der Befragten. Die Zahl dürfte freilich seither eher noch gestiegen sein.

Mehrmals pro Woche arbeiten nun 39 Prozent im Homeoffice, vor der Krise waren es 23 Prozent, die einmal pro Woche daheim geblieben sind. Laut der Studie des bidt sind insgesamt 19 Prozent der Menschen mit dem Homeoffice unzufrieden. Die Zahl der zufriedenen Arbeitnehmer unterscheidet sich nach Erfahrung: 83 Prozent der Befragten, die auch zuvor schon Homeoffice gemacht haben, gaben an, zufrieden zu sein. Von den Neulingen sind 75 Prozent zufrieden.

Grund für die fehlende Erfahrung ist mit 39 Prozent die fehlende Erlaubnis des Arbeitgebers. 26 Prozent gaben an, selbst kein Homeoffice genutzt haben zu wollen. Die meisten Befragten (71 Prozent) sagten, ihre Arbeitgeber waren gut auf die Situation vorbereitet. Rund ein Drittel der Homeoffice-Nutzer gab an, dass sich ihre Beurteilung der Arbeit daheim verbessert habe. 68 Prozent wollen auch nach der Corona-Krise mehr Homeoffice machen als zuvor.

Die Macher der Studie sehen einen nachhaltigen Effekt auf die Arbeitswelt, der durch die Veränderungen ausgehen wird, und glauben, dass die digitale Transformation beschleunigt wird. "Die vor der Krise in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern intensiv gepflegte Präsenzkultur dürfte vor einem Wandel stehen." Befragt wurden knapp 1600 erwachsene, berufstätige Internetnutzer mittels Google Surveys.

Doch trotz der Einschätzung, gut vorbereitete Arbeitgeber zu haben, lauern Tücken gleich in einigen Bereichen. So mangelt es manch eingesetzter Software an Sicherheit. Allen voran hat der Videokonferenzdienst Zoom gleichermaßen enorm steigende Nutzerzahlen, aber auch eine lange Reihe aufgedeckter Probleme – zuletzt waren es veröffentlichte Login-Daten aus Credential-Stuffing-Angriffen. Sensible Kundendaten sollten auch in der Ausnahmesituation vor dem Zugriff von Microsoft oder Google geschützt werden. Rechtliche Grundlagen zum Datenschutz und der Datensicherheit sind im Homeoffice nicht minder zu beachten, dafür gegebenenfalls schwerer vom Arbeitgeber zu kontrollieren.

Die Ausstattung daheim ist nicht zwangsläufig bei jedem Arbeitnehmer geeignet. Vom fehlenden Schreibtisch und provisorischen Arbeitsplätzen bis hin zu Technik- und Netzwerkproblemen, die aber zumeist behoben werden können.

Bei einigen Arbeiten ist es aber auch schlicht gar nicht möglich, im Homeoffice zu arbeiten. Der Autobauer Audi etwa bietet seinen Auszubildenden zwar digitalen Unterricht, das funktioniert aber natürlich nur für den theoretischen Teil.

(emw)