Deutsche Post bemüht sich weiter um Sonntagszustellung

Das Unternehmen hofft auf mehr Genehmigungen, um Pakete auch Sonntags zustellen zu dürfen. Das Paketaufkommen hat durch Lockdown-Maßnahmen stark zugenommen.

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Die erste mechanisierte Paket-Zustellbasis entstand in Braunschweig. Laut Deutsche Post DHL solles es mindestens 25 werden.

Die erste mechanisierte Paket-Zustellbasis entstand in Braunschweig. Laut Deutsche Post DHL sollen es mindestens 25 werden.

(Bild: Deutsche Post DHL)

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Die Deutsche Post bemüht sich in der Corona-Pandemie nach eigenen Angaben weiter um eine Sonntagszustellung von Paketen. "Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagte der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, Thomas Schneider, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Dafür habe das Unternehmen in Regionen wie Berlin bereits entsprechende Anträge bei den Behörden gestellt und erwäge nun Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation "einen Kollaps des Paketsystems zu vermeiden".

Die Deutsche Post DHL hatte eine Sonntagszustellung während der Corona-Krise schon zuvor ins Gespräch gebracht. Das Unternehmen transportiert eigenen Angaben zufolge momentan acht Millionen Pakete und Päckchen am Tag. Das liegt weiter über dem Jahresdurchschnitt von 5,2 Millionen Paketen pro Zustelltag. Da wegen der Corona-Krise noch zahlreiche Läden geschlossen sind, versorgen sich viele Haushalte über den Onlinehandel.

In München hat der Paket-Dienstleister DHL erstmals bereits an einem Sonntag Sendungen zugestellt. Rund 400 Mitarbeiter waren am vergangenen Sonntag unterwegs, um mehr als 50.000 Pakete an private Haushalte auszuliefern, wie das Unternehmen mitteilte. Das Bayerische Arbeitsministerium habe eine entsprechende Genehmigung erteilt.

Schon Anfang April zeigte sich, dass durch die Coronavirus-Pandemie mehr Pakete verschickt werden. Zu Beginn der Lockdown-Maßnahmen hatte sich zunächst kaum ein Effekt gezeigt, kurze Zeit später verzeichnete DHL aber einen Anstieg auf das Vorweihnachtsniveau. Laut Post-&-Paket-Vorstand Tobias Meyer sei dies auch auf kleinere Händler zurückzuführen, die verstärkt auf den Dienstleister gesetzt hätten.

(mit Material der dpa) / (kbe)