Secunet installiert Easygate-Grenzkontrollgeräte an Schengen-Außengrenze

Neue Easygate-Kontrollgeräte von Secunet regeln die biometrische Einreisekontrolle nach Ungarn. Damit stehen die Systeme erstmals an einer Landesgrenze.

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Secunet installiert Easygate-Grenzkontrollgeräte an Schengen-Außengrenze

(Bild: EU-Kommission)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die Essener Firma Secunet hat mit ihrem ungarischen Projektpartner Adaptive Recognition Hungary vier Easygates-Kontrollgeräte am ungarisch-serbischen Grenzübergang Röszke in einem Busterminal installiert. Damit werden erstmals Easygates für Kontrollen direkt an einer Landesgrenze eingesetzt. Wie Secunet mitteilt, sind die Geräte "EES-ready". Das bedeutet, dass sie im Rahmen des ab 2022 aufzubauenden europäischen Entry-/Exit-Systems (EES) nicht nur Daten von biometrischen Reisepässen mit den jeweiligen Reisenden vergleichen können, sondern selbst biometrische Daten aufnehmen, speichern und an die EES-Datenbank schicken können.

Bisher haben Secunet und Adaptive Recognition Hungary die ungarischen Flughäfen in Budapest und Debrecen mit insgesamt 14 Easygates versorgt. Diese ursprünglich unter dem Namen Easypass in verschiedenen Konfigurationen entwickelten Geräte vergleichen die biometrischen Gesichtsdaten und Fingeradrücke mit den extrahierten Daten, die sie selber in den Vereinzelungsschleusen anfertigen. Stimmen die Daten überein, können die Reisenden sofort nach Ungarn beziehungsweise in den Schengenraum einreisen, wenn sie als "Freizügigkeitsberechtigte" vorab registriert sind.

Mit den vier Geräten in Röszke sollen die Grenzbeamten ähnlich wie an Flughäfen entlastet werden, da es an dem Busterminal ein starkes Passagieraufkommen gibt. Insgesamt hat Secunet nach eigenen Angaben über 350 Anlagen an europäischen Flughäfen installiert.

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Wie Secunet betont, sind die Geräte bereits für das europäische Entry-/Exit-System vorbereitet, das von jedem Einreisenden in den Schengenraum biometrische Daten speichern soll. Ziel des Systems ist es, per Datenbankabgleich bei Passkontrollen sogenannte Overstayer zu finden. EES wird von EU-LISA in Estland aufgebaut, der Agentur für polizeiliche IT-Systeme in Europa. (tiw)