ETSI gründet Standardisierungsgruppe für Corona-Tracing-Apps

DP3T, PEPP-PT und nun E4P: Die Normungsorganisation will mit einer Standardisierungsgruppe die Interoperabilität der verschiedenen Tracing-Apps sicherstellen.

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ETSI gründet Standardisierungsgruppe für Corona-Tracing-Apps

(Bild: creativeneko / Shutterstock.com)

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Von
  • Monika Ermert

Jetzt will auch das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) bei der Entwicklung einer App zur Nachverfolgung von Coronavirus-Infektionen mitmischen. Die EU-Organisation hat am Dienstag eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die ein standardisiertes Framework für Tracing-Apps entwickeln soll. Das solle in erster Linie für Interoperabilität zwischen verschiedenen europäischen Lösungen sorgen – unabhängig davon, ob sich die Länder für dezentrale oder zentrale Modelle entscheiden, teilte eine Sprecherin auf Anfrage von heise online mit.

Die Arbeitsgruppe mit dem Titel "Europe for privacy-preserving pandemic protection (E4P)" steht als sogenannte ETSI Industry Specification Group auch Nicht-Mitgliedern offen. Derzeit gehören ihr 13 Mitglieder an, darunter die Ausrüster Ericsson und Huawei, die Netzbetreiber Orange und Vodafone sowie das deutsche Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (HHI).

Auch das französische Forschungsinstitut Inria zählt zu den Mitgliedern, das gemeinsam mit Vodafone und dem HHI der PEPP-TP-Initiative angehört, die sich für eine zentrale Lösung entschieden hatte. Welche Richtung die neue ETSI-Gruppe einschlägt, hänge allein von den Beiträgen der Mitglieder und teilnehmenden Nicht-Mitglieder ab, sagte die Sprecherin. Beide Gruppen, DP3T und PEPP-PT, könnten ihre Lösungen einbringen.

In erster Linie geht es der ETSI laut eigenen Aussagen darum, für Interoperabilität zwischen verschiedenen Lösungen in Europa zu sorgen. Das erste Treffen der Arbeitsgruppe findet am 26. Mai in Videokonferenz statt. Man rechne damit, dass bis dahin weitere europäische Lösungen mit von der Partie sein werden.

(vbr)