Studie: Viel digitales Neuland seit Corona auch für junge Erwachsene

Die Corona-Krise bewegt viele Gesellschaftsbereiche zu einer stärkeren Digitalisierung. Auch sogenannte Digital Natives haben "digitale erste Male" erlebt.

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Studie: Viel digitales Neuland seit Corona auch für junge Erwachsene

(Bild: Antonio Guillem/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Sie gelten als Digital Natives, denen das Internet fast in die Wiege gelegt wurde: Junge Erwachsene von 18 bis 29 Jahren haben mit der Corona-Krise einer Studie zufolge jedoch auch viel digitales Neuland betreten. Zwar hatten sie vor der Krise bereits mehr digitale Erfahrungen als ältere Generationen, aber dennoch seit Corona viele digitale erste Male. Das geht aus einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

"Überraschend ist das vor allem bei der jungen Generation, der eigentlich ein komplett digitalisierter Alltag nachgesagt wird", sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Eugen Ensinger dazu. 40 Prozent der jungen Erwachsenen gaben an, während des Corona-Lockdowns zum ersten Mal videotelefoniert zu haben. Auch virtuelles Feiern mit Freunden oder Familie war für jeden vierten Befragten Neuland in dieser Zeit. Bei Hobbys und Weiterbildung gab es ebenfalls viele Neuerfahrungen: So gaben knapp 30 Prozent an, erstmalig digital eine Lesung oder einen Vortrag angehört zu haben, und gut 30 Prozent erklärten, ein virtuelles Fitnesstraining gemacht zu haben.

Glaubt man den Antworten der jungen Erwachsenen, so dürfte Corona für einen nachhaltigen Digitalisierungsschub gesorgt haben. Knapp 60 Prozent wollen demnach nach der Krise häufiger videotelefonieren und gut die Hälfte generell mehr telefonieren. Auch verschiedene Medien, darunter Online-Nachrichtenseiten, aber auch Fernsehen und Radio, wollen viele Befragte künftig stärker nutzen. Schon der Branchenverband Bitkom ging Anfang April davon aus, dass die Corona-Krise die Digitalisierung Deutschlands vorantreiben könnte.

Verivox hat von dem Marktforschungsunternehmen Innofact AG im April 2020 1000 Personen befragen lassen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. (kbe)