Kostenreduzierung: Uber streicht erneut 3000 Stellen

Uber will die Kosten um mehr als eine Milliarde US-Dollar senken und strukturiert um. 3000 weitere Arbeitsstellen sollen entfallen.

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Kostenreduzierung: Uber streicht erneut 3000 Stellen

(Bild: Kevin McGovern/Shutterstock.com)

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Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat in der Corona-Krise rund jeden vierten Jobs gestrichen. Uber kündigte am Montag den Abbau von 3000 weiteren Arbeitsplätzen ab. Vor nicht einmal zwei Wochen hatte Uber bereits 3700 Stellen abgebaut, unter anderem im Kundenservice. Das Unternehmen wolle sein Geschäft stärker auf die Standbeine Mobilität und Lieferdienste konzentrieren, erklärte Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Uber, das schon vor der Krise Verluste schrieb, will die Kosten insgesamt um mehr als eine Milliarde US-Dollar senken.

Mit den Kürzungen und der Konzentration auf das Kerngeschäft geht auch ein Umbau der Firmenstruktur einher. In dem neuen Geschäftsbereich Lieferdienste sollen neben dem Essenszusteller Uber Eats auch der Kurierservice Uber Direct und die Lieferungen von Lebensmitteln integriert werden. Der Bereich soll von Pierre-Dimitri Gore-Coty geführt werden, der zuvor unter anderem Frankreich- und Europa-Chef von Uber war. In der Sparte Mobilität gehen die Fahrdienste und das Projekt zur Integration mit öffentlichen Verkehrsmitteln Uber Transit auf. Das Labor für Künstliche Intelligenz wird geschlossen. Zur Zukunft der teuren Entwicklung von Technik für selbstfahrende Autos gab es am Montag keine Ankündigungen.

Bei Uber drückt die Corona-Krise deutlich auf das Kerngeschäft mit Fahrdiensten. Im April lag es um 80 Prozent unter dem Vorjahreswert. "Das aktuelle Geschäft kann nicht annähernd unsere Kosten ausgleichen", zitierte das Wall Street Journal aus einer E-Mail Khosrowshahis an seine Mitarbeiter. Uber schrieb schon lange Verluste.

Zugleich verzeichnete Uber zuletzt ein deutliches Plus bei der Essenszustellung im Teildienst Uber Eats. Uber setzt deshalb laut Wall Street Journal zur milliardenschweren Übernahme des Essenslieferdienstes Grubhub an.

Die Kürzungen werden zunächst aber Geld kosten, schreibt CNBC. Wie aus einer Meldung Ubers an die US-Aufsichtsbehörde für die Kontrolle des Wertpapierhandels Securities and Exchange Commission (SEC) hervorgeht, schätzt Uber die Kosten, die die Kürzungen im zweiten Quartal verursachen, auf 175 Millionen Dollar bis 220 Millionen Dollar. Die Kosten für Abfindungen seien darin bereits ebenso enthalten, wie die Ausgaben für Schließungen von Standorten und Abschreibungskosten für Mietobjekte. Die letzte Kürzungsrunde kostet Uber demnach zwischen 35 Millionen Dollar und 45 Millionen Dollar.



(olb)