Großbritannien: Huawei soll aus landesweitem 5G-Mobilfunknetz verschwinden

Laut einem Medienbericht will Premier Johnson Huawei-Komponenten aus dem 5G-Netz verbannen. Mit einem Plan soll das bis 2023 umgesetzt sein.

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Großbritannien: Huawei soll aus landesweitem 5G-Mobilfunknetz verschwinden

(Bild: Paul2015/Shutterstock.com)

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Der britische Premierminister Boris Johnson will den chinesischen Netzausrüster Huawei komplett aus dem 5G-Mobilfunknetz seines Landes verbannen. Die zuständigen Behörden sollen auf seine Weisung hin einen Plan erarbeiten, mit dem dieser Schritt schnellstmöglich und spätestens bis 2023 abgeschlossen sein soll. Das berichtet die britische Tageszeitung The Telegraph.

Schwerpunkt: 5G - Das Netz der Zukunft

Mit diesem Schritt will Johnson dem Bericht im Telegraph zufolge die Abhängigkeit von China beim Warenhandel reduzieren, um in den bevorstehenden Verhandlungen mit den USA über ein bilaterales Wirtschaftsabkommen eine bessere Ausgangslage zu haben. Damit soll sich Johnson auch dem wachsenden Druck mehrerer Tory-Abgeordneter gebeugt haben, die die Coronavirus-Krise zum Anlass nehmen, Chinas Einfluss zurückzudrängen – wobei Johnson deren Bedenken teilen soll.

Bereits zuvor wurde Huawei der möglichen Spionage für die chinesische Regierung beschuldigt, was innerhalb der "Five Eyes"-Allianz (Geheimdienstbündnis zwischen USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland) zu Streit und zu Druck auf Großbritannien geführt haben soll. Wie der Ersatz der Huawei-Komponenten ablaufen könnte und womit sie ersetzt werden sollen, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Die USA und vor allem Präsident Donald Trump drängen die europäischen Staaten seit längerem massiv, Huawei als Anbieter für ihre 5G-Infrastruktur auszuschließen. Diese waren dem Ansinnen bislang aber nicht offiziell nachgekommen und halten sich die Option auf Verwendung von Huawei-Produkten weiterhin offen. Johnson hatte die diesbezügliche Entscheidung seiner Vorgängerin Theresa May zunächst übernommen, jedoch dahingehend eingeschränkt, dass "risikobehaftete Anbieter" aus den "Kernbereichen" der Infrastruktur ausgeschlossen bleiben.

Mit dem neuen Schritt weicht Johnson von dieser Linie ab und kommt den Forderungen der USA nach. Johnson habe laut Telegraph von Anfang an schwerwiegende Bedenken gegen Huawei gehabt. Dennoch wolle er die Wirtschaftsbeziehungen zu China aufrechterhalten.

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(tiw)