Daimler sieht Großserieneinsatz von Lithium-Ionen-Akkus ab 2010

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  • ggo

Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ wird Daimler seine neue Lithium-Ionen-Akkutechnologie mit BMW teilen. Dies sei ein Teil der Kooperation bei Hybridantrieben, die beide Unternehmen vereinbart hätten. Auf dem Genfer Automobilsalon sagte Daimlers Technikvorstand Thomas Weber zudem, man wolle die Technologie nicht nur für sich selbst behalten, gleichwohl habe sich das Unternehmen die damit zusammenhängenden Patente gesichert.

Daimler will bereits 2009 die Lithium-Ionen-Batterie im Mercedes S 400 BlueHYBRID in Serie bringen. Die Continental AG wird die Batterie zuliefern. Nach Überzeugung von Conti-Chef Manfred Wennemer lohnen sich Lithium-Ionen-Akkus für Automobilhersteller jedoch nur, wenn hohe Stückzahlen erreicht werden können. Daher hat der Zulieferer genauso wie Daimler und BMW ein Interesse daran, die Technik mit anderen Unternehmen zu teilen.

Einige Experten schätzten bisher, dass mit einer Serienreife von Li-Ion-Akkus etwa 2011 zu rechnen sei, erste europäische Hybridfahrzeuge würden daher noch mit Ni-Mh-Akkus auf den Markt kommen. So stellte beispielweise Volkswagen die Studie Golf TDI Hybrid in Genf mit Nickel-Metallhydrid-Akku vor. Dieser speichert bezogen aufs Gewicht jedoch weniger Energie als Li-Ion-Akkumulatoren. Wird nun VW nun durch Daimlers Ankündigung, Li-Ion bereits ab 2009 in Serie zu bringen, sein technisches Konzept revidieren?

Dass Volkswagen die Enwicklungserfolge von Continental entgangen sind, ist kaum anzunehmen. Wann die Li-Ion-Technik ohne die von Daimler patentierte Integration in den Kfz-Kühlkreislauf in Serie gehen kann, bleibt vorläufig offen. In Brand geratene oder explodierende Li-Ion-Akkus in Notebooks und Handys hatten das Speichermedium in Verruf gebracht und der Elektronik Branche kostspielige Rückrufaktionen beschert.

Was die nähere Zukunft der Li-Ion-Technik in Autos angeht, ist allerdings nicht auszuschließen, dass sich Daimler seine insgesamt 25 Patente in diesem Segment noch als lukrativ erweisen, denn wie gesagt: Daimler will die Technologie nicht nur für sich behalten. (ggo)