Mobilitätsplattform: Straßen aufrüsten fürs automatisierte Fahren

Die "Nationale Plattform Zukunft der Mobilität" mahnt eine stärkere Digitalisierung des Verkehrssystems und Normung für vernetzte Fahrzeuge an.

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Mobilitätsplattform: Straßen aufrüsten fürs automatisierte Fahren

Autonomes Fahren erfordert ein detaigetreues Abbild der Straßen. Daran arbeitet zum Beispiel die GM-Tochter Cruise.

(Bild: Cruise)

Lesezeit: 2 Min.

Die Bundesregierung und deutsche Unternehmen müssen mehr dafür tun, damit auch Roboterautos auf die Straße kommen können. Dafür müsse das Verkehrssystem mehr digitalisiert werden, betonte die "Nationale Plattform Zukunft der Mobilität" am Dienstag. "Die technischen Anforderungen an Fahrzeuge und Infrastrukturen für eine reibungslose, zuverlässige und sichere Funktionalität sind vielfältig und komplex." Dafür fehlten oft die Voraussetzungen etwa schon in der Standardisierung.

Insbesondere für höhere Automatisierungsstufen sollte "eine digitale Repräsentation der Infrastruktur erstellt werden – sozusagen ein digitaler Zwilling", heißt es zum Beispiel in den neuen Handlungsempfehlungen zur "Typgenehmigung und Zertifizierung für eine vernetzte und automatisierte Mobilität . Dieser müsse "sowohl verkehrsrechtliche Anordnungen als auch bauliche, betriebliche und sonstige für die Fahrzeugführung relevante Zustände enthalten". Der Zwilling könnte mithilfe einer "hochgenauen, geschichteten digitalen Referenzkarte" erstellt werden und "eine aufwendige Nachrüstung der physischen Infrastruktur vielfach" ersetzen oder zumindest ergänzen.

Fahrbahnmarkierungen seien ein entscheidendes Element, damit auch automatische Systeme steuern könnten. Dabei müssten "gewisse Anforderungen an die Qualität und Verfügbarkeit" erfüllt sein. So sollten neben verschiedenen Sensortypen wie Kamera oder Lidar auch "Verschleiß, Verschmutzung und kritische Umgebungsbedingungen" in Form etwa von Nebel, Schnee und Regen berücksichtigt werden.

Prüfgesellschaften wie der TÜV sollten nicht nur das Fahrzeug, sondern auch Software und Daten regelmäßig kontrollieren dürfen. Vor allem bei Updates sei dabei aber auch "die Qualifikation der Auditoren sicherzustellen". Auf jeden Fall müsse der zuständige technische Dienst mit dem Cybersecurity-Management vertraut sein, für das die UNECE gerade Regeln aufstellt. Industrie, Prüforganisationen und Behörden sollten gemeinsam Optionen untersuchen, um die IT-Sicherheit ausreichend validieren zu können.

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In einem Fahrplan zum automatisierten Fahren fordert die Plattform verstärkte Standardisierung: Politik und Wirtschaft müssten international zusammenarbeiten und "in anerkannten, offenen und transparenten Verfahren den Stand der Technik veröffentlichen".

(anw)