Klimaforscherin: "Die Rolle des Klimawandels sollte nicht überbetont werden"

Neben dem Klimawandel gibt es noch weitere Faktoren, die Wetterextreme beeinflussen, mahnt die Physikerin Friederike Otto vom Institut für Umweltveränderungen.

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Gewitter

(Bild: dpa, Bernd März)

Lesezeit: 3 Min.

Welchen Anteil hat der Klimawandel schon heute an Unwetterkatastrophen? Und wie werden Schadensersatzklagen gegen CO2-Sünder möglich? Mit solchen Fragen setzt sich Friederike Otto auseinander. Die Physikerin ist Direktorin des Instituts für Umweltveränderungen an der Universität Oxford – und Gast in der neuen Episode von "Tech2go", dem neuen Podcast von Technology Review.

Zur Frage der Rolle des Klimawandels an Umweltschäden hat Otto eine differenzierte Meinung: "Einerseits ist es wichtig, nicht die Relevanz des Klimawandels herunterzuspielen. Auch wenn er für ein konkretes Ereignis nur eine untergeordnete Rolle spielt. […] Aber natürlich ist es auch wichtig, die Rolle des Klimawandels nicht überzubetonen. Denn es gibt – wie gesagt – auch ganz viele andere Faktoren, die dazu führen, dass Schäden entstehen."

Sicherlich stehen große Wetterkatastrophen schnell in der öffentlichen Debatte, wenn es um den Klimawandel geht. Aber auch hier weist die Forscherin Otto auf den richtigen Fokus hin: "Ich glaube nicht, dass es die großen Veränderungen in den physikalischen Aspekten des Klimas sind, wie zum Beispiel das Abbrechen der Nordatlantikströme, die das echte Problem des Klimawandels sind, sondern es sind die relativ kleinen und graduellen Veränderungen in Wetterereignissen, die aber soziale Ungleichheiten auf der Welt deutlich verschärfen."

Otto ist außerdem eine der Mitbegründer*innen der Attribution Science, der Zuordnungswissenschaften. Diese Fachrichtung rollt nicht nur die Klimawissenschaft neu auf, sondern hat auch direkte Folgen für den Klimaschutz. Sie steht am Ende einer Kausalkette, die eine Bewertung ermöglichen soll, um wie viel ein bestimmtes Wetterextrem durch den Klimawandel wahrscheinlicher oder auch schlimmer geworden ist. Dabei geht es für ein bestimmtes Ereignis um Parameter, wie etwa Temperatur bei einer Hitzewelle, um Gebiete und auch die Dauer – und nicht zuletzt um Klimamodelle.

Was Friederike Otto noch zu berichten hat, hören Sie in der ganzen Folge "Tech2go" als Audio-Stream (RSS-Feed) zum Anhören und Herunterladen:

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(jle)