Interne US-Polizeidaten veröffentlicht: Twitter sperrt Account von Leak-Portal

Während Wikileaks weiterhin auf Twitter aktiv sein darf, hat die Seite DDoSecrets ihren Account nun verloren. Die verbreitet Gigabyte an Daten von US-Polizeien.

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Interne US-Polizeidaten veröffentlicht: Twitter sperrt Account von Leak-Portal

Geleakte Daten aus US-Polizeibehörden waren Twitter zuviel.

(Bild: EQRoy/Shutterstock.com)

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Twitter hat den Account eines Whistleblower- und Leak-Kollektivs gesperrt, nachdem die Hunderte Gigabyte an Daten aus Polizeibehörden der USA veröffentlicht haben. Die Gruppe namens Distributed Denial of Secrets (DDoSecrets) hatte die Polizeidaten unter dem Codenamen #BlueLeaks verbreitet. Die Quelle der immensen Sammlung habe sich als Teil des lange inaktiven Hackerkollektivs Anonymous bezeichnet, hatte DDoSecrets-Gründerin Emma Best gegenüber Wired erklärt. #BlueLeaks sei der größte öffentlich gemachte Hack von US-Strafverfolgern, ist sie überzeugt.

Am Dienstag nun teilte Best über ihren eigenen Twitter-Account mit, dass Twitter den Account @DDoSecrets permanent gesperrt habe. Außerdem würden rückwirkend alle über Twitter verbreiteten Links auf die eigene Seite ddosecrets.com gesperrt und stattdessen vor Malware gewarnt. Dabei habe ihr Leak-Portal schon mit Dutzenden Medien in aller Welt zusammengearbeitet und Terabyte an Daten über Geldwäschebetrug, Korruption und mehr öffentlich gemacht. Erst vor einen Monat hatte der Spiegel unter Berufung auf Daten von DDoSecrets über deutsche Prominente und ihre Geschäfte in Steueroasen berichtet.

Twitter begründet die Sperrung den Berichten zufolge mit den Richtlinien gegen die Verbreitung privater Informationen, die von Hackern gestohlen wurden. Dadurch könnten Menschen in Gefahr gebracht oder Geschäftsgeheimnisse öffentlich werden. Best hatte vorher erklärt, dass die Polizeidaten eine Woche lang nach sensiblen Daten durchsucht worden seien, aber "bestimmt Dinge übersehen wurden". Twitter hat auch gegenüber US-Medien bislang nicht erklärt, inwiefern sich das von DDoSecrets verbreitete Material von jenen Daten unterscheidet, die etwa Wikileaks seit Jahren öffentlich macht. Der Account von Julian Assanges Plattform ist weiterhin aktiv und hat sogar den blauen Haken als verifiziert authentisch.

(mho)