Verdi bestreikt wieder Amazon-Lagerhäuser

6 deutsche Verteilzentren Amazons werden Montag und Dienstag bestreikt. Die Gewerkschaft erinnert damit an ihren Vorschlag für einen Tarifvertrag.

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Leere Amazon-Schachtel

Heute bleiben Amazon-Schachteln leer.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 1 Min.

Seit über vier Jahren fährt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine Kampagne für ihren Vorschlag eines Tarifvertrags mit Amazon. Und bereits seit sieben Jahren organisiert Verdi wiederholt Streiks gegen Amazon. Nun ist es wieder einmal so weit: Am Montag und Dienstag sollen sechs Standorte in Deutschland bestreikt werden.

"Wir verschärfen die Gangart, denn Amazon zeigt bislang keine Einsicht und gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten zu Gunsten des Konzernprofits", sagte Gewerkschafter Orhan Akman. Dutzende Kollegen seien mit dem Coronavirus infiziert. Der von Verdi ausgearbeitete Tarifvertragsvorschlag würde Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten schützen. Außerdem verlangt die Gewerkschaft, dass Amazon die regionalen Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt.

Die Streiks in Leipzig, Bad Hersfeld (zwei Standorte), Rheinberg, Werne und Koblenz (Kobern-Gondorf) beginnen mit der Nachtschicht zum Montag und sollen mindestens 48 Stunden dauern. Infektionen im Rahmen des Streiks möchte Akman tunlichst vermeiden: "Das wird ein Streik unter besonderen Bedingungen und in besonderen Formen." An anderen Standorten des Unternehmens, wo Streiks derzeit unter anderem wegen geltender Auflagen zur Covid-19-Prävention nicht möglich sind, plant Verdi "begleitende Aktionen".

(ds)