GeForce GTX 1650 Ultra: Spielergrafikkarte mit massiv beschnittener Nvidia-GPU

Eigentlich sitzt der Grafikchip TU106 auf der GeForce RTX 2070 und RTX 2060 SUPER – Galax verkauft ihn auch als GeForce GTX 1650.

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GeForce GTX 1650 Ultra: Spielergrafikkarte mit massiv beschnittener Nvidia-GPU

Die GeForce GTX 1650 Ultra nutzt PCB und GPU einer GeForce RTX 2070.

(Bild: Galax)

Lesezeit: 2 Min.

Grafikkartenhersteller Galax (in Deutschland als KFA2 bekannt) hat die Mittelklasse-Spielergrafikkarte GeForce GTX 1650 Ultra vorgestellt. Normalerweise sieht Nvidia für die GeForce GTX 1650 den Einsatz des Grafikchips TU117 vor, Galax' Modell setzt jedoch auf die mehr als doppelt so große TU106-GPU.

Der TU106 sitzt üblicherweise auf der GeForce RTX 2070 mit 2304 Shader-Rechenkernen beziehungsweise auf der GeForce RTX 2060 SUPER mit 2176 Shader-Rechenkernen. Beide verwenden 8 GByte GDDR6-RAM an 256 Datenleitungen. Bei Galax' GeForce GTX 1650 Ultra arbeiten nur noch 896 Recheneinheiten, zudem sind die Raytracing- und Tensor-Kerne deaktiviert. Das Speicher-Interface wird auf 128 Bit halbiert. Unterm Strich dürfte maximal ein Drittel der TU106-GPU auf der Grafikkarte funktional sein.

Galax GeForce GTX 1650 Ultra (4 Bilder)

(Bild: Galax)

Galax verwendet bei der GeForce GTX 1650 Ultra nicht nur den TU106-Grafikchip der GeForce RTX 2070, sondern auch deren PCB – erkennbar an den vier freigelassenen RAM-Plätzen um die GPU herum. Zum Einsatz kommen 4 GByte GDDR6-RAM bei 3000 MHz Speichertakt, was eine Übertragungsrate von 192 GByte/s ergibt.

Mit 896 Shader-Rechenkernen und vier GDDR6-Chips reiht sich die GeForce GTX 1650 Ultra zwischen normaler GeForce GTX 1650 (896 Shader, GDDR5) und GeForce GTX 1650 SUPER (1280 Shader, GDDR6) ein. Aufgrund einer Erhöhung der Thermal Design Power (TDP) von 75 auf 90 Watt benötigt die GeForce GTX 1650 Ultra anders als die normale GeForce GTX 1650 einen 6-Pin-Stromanschluss.

Der Einsatz von teildeaktivierten Siliziumchips ist gang und gäbe, um die Ausbeute nutzbarer GPUs und CPUs zu erhöhen: Nicht jeder Siliziumchip funktioniert nach der Belichtung einwandfrei, lässt sich mit gezielten Beschneidungen aber dennoch verkaufen. AMD, Nvidia und Intel handhaben das so. Unüblich ist jedoch das Ausmaß bei der GeForce GTX 1650 Ultra, insbesondere, weil der 12-Nanometer-Prozess des Chipauftragsfertigers TSMC ausgereift ist.

Im Laufe dieses Jahres sollen die ersten GeForce-Grafikkarten mit der neuen Grafikarchitektur Ampere erscheinen, welche die aktuellen Turing-Modelle ablösen.

(mma)