Wettbewerbsvorwürfe: Apple sieht sich "in keinem Markt dominant"

Nach der Einleitung von Kartellverfahren hat ein Apple-Manager die Geschäftspraktiken des Konzerns verteidigt. Der App Store fördere Wettbewerb. 

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(Bild: dpa, Bodo Marks)

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Apple weist den Vorwurf einer Marktdominanz zurück: Man habe zahlreiche Konkurrenten unterschiedlichster Art von Google über Samsung bis hin zu LG und Lenovo. Das betonte Apple-Manager Daniel Matray, Europachef für den App Store und Apples Mediendienste, auf einer für politische Entscheidungsträger gedachten Veranstaltung von Forum Europe.

Gegen den Konzern laufen in Europa inzwischen zwei Wettbewerbsuntersuchungen rund um App Store und Apple Pay. Auch in den USA haben Regulierungsbehörden begonnen, den iPhone-Hersteller ins Fadenkreuz zu nehmen.

Apple habe in "keinem Markt eine dominante Position" und stoße in allen Geschäftsbereichen auf "kräftige Wettbewerber", von Tablets über Wearables und Computer bis hin zu Messaging, Karten- und Bezahldiensten, erklärte Matray laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Für alle App-Anbieter – egal ob groß der klein – würden im App Store zudem die gleichen Regeln gelten und ein Großteil der Apps müsse auch keine Provision an Apple zahlen. Der App Store fördere den Wettbewerb statt ihn zu hindern, argumentierte der Manager laut Reuters. Der App-Laden habe in seinem zwölfjährigen Bestehen für Dynamik gesorgt und die heutige "App Economy" erst ermöglicht.

Nach Beschwerden von App-Anbietern und Zahlungsdienstleistern hat die EU-Kommission Mitte Juni zwei kartellrechtliche Untersuchungen gegen Apple eingeleitet. Sie sollen prüfen, ob Apple mit App-Store-Regeln und dem Bezahldienst Apple Pay den Wettbewerb verzerrt. Der App Store ist der einzige Weg für App-Anbieter, um Zugang zu iPhones und iPads zu erhalten. Zahlungsdienstleister die kontaktloses Zahlen an NFC-Terminals anbieten wollen, können dies auf dem iPhone nur über Apple Pay bewerkstelligen.

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Den Verweis auf Konkurrenten und fehlende Marktdominanz führt Apple bereits seit längerem ins Feld. Apple habe wohl mehr Konkurrenten "als jede andere Firma auf der Erde", erklärte Apple-Chef Tim Cook im vergangenen Herbst. "Ein Monopol für sich genommen" sei zudem nicht schlimm, "solange es nicht missbraucht wird".

(lbe)