Verleihmodell: Swapfiets testet Abos für E-Mopeds

Mit seinem Abomodell für Fahrräder besetzt Swapfiets derzeit eine Nische. Das Unternehmen will nun außerdem seine Flotte künftig um E-Mopeds erweitern.

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Swapfiets will E-Mopeds testen und expandiert

(Bild: Swapfiets)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann
  • mit Material der dpa

Das im Frühjahr 2019 in Deutschland angetretene niederländische Fahrrad-Abo-Unternehmen Swapfiets testet in Berlin inzwischen auch E-Mopeds und will nun noch vor Jahresende in weitere Metropolen wie London, Paris und Mailand expandieren. "Es gibt in der Stadt unterschiedliche Entfernungen, für die die Menschen unterschiedliche Angebote nutzen", sagte Geschäftsführer Marc van Pappelendam der Deutschen Presse-Agentur. "Für kurze Strecken gibt es die E-Tretroller, für längere Strecken das Fahrrad. Und wenn man noch weiter fahren will, bietet sich ein E-Moped an."

Während das Unternehmen Tretroller auf Abo-Basis bereits anbietet, gehören die elektrischen Scooter bislang noch nicht zum festen Bestandteil von Swapfiets. Seit einigen Tagen wird nun offenbar der Verleih in Berlin getestet. Wie schon beim Kerngeschäft Fahrrad stehen die Fahrzeuge nur über ein Abonnement zur Verfügung. Für eine monatliche Gebühr können die Kunden sie nutzen, als wären es ihre eigenen. Geht etwas kaputt, reparieren die Mitarbeiter sie entweder vor Ort oder tauschen sie aus.

Das 2014 in Delft gegründete Unternehmen bietet seine Fahrräder mit dem blauen Vorderreifen mittlerweile in 29 deutschen Städten an – und besetzt mit dem Verleihmodell eine Nische. Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder Nextbike setzen mit ihren Fahrrädern auf kurzfristige Fahrten etwa zum Bahnhof. Diese Räder werden per App auf- und abgeschlossen und in der Regel an festen Stationen wieder abgestellt. Häufig arbeiten sie dafür eng mit den Kommunen zusammen.

Inzwischen gibt es den Service neben dem Heimatland und Deutschland auch in Belgien und Dänemark. Die Räder werden in Zusammenarbeit mit dem holländischen Fahrradbauer Gazelle produziert. Bislang hat Swapfiets international nur einen größeren direkten Wettbewerber: das ebenfalls holländische Start-up-Unternehmen VanMoof, das seine hochwertigen, mit GPS-Sendern ausgestatteten E-Bikes und Räder schon seit einigen Jahren selbst baut und für mehrere Tausend Euro verkauft.

"Zu unserer Zielgruppe gehörten zunächst vor allem Studenten, die etwa in einer neuen Stadt ein eigenes Rad haben wollten", sagt van Pappelendam. Inzwischen richte sich der Fokus stärker auf junge Berufstätige, die häufig in unterschiedlichen Städten arbeiteten. Die durchschnittliche Verleihdauer bei den Rädern liege bei etwa einem halben Jahr. Wohl 50.000 Kunden hat das Unternehmen hierzulande. Insgesamt verzeichnete man letzten Monat 200.000 Mitglieder.

Swapfiets profitiert davon, das Unternehmen keine Genehmigung von den Kommunen zum Aufstellen im öffentlichen Bereich braucht, weil die Nutzer die Fahrräder und E-Tretroller für eine gewisse Zeit quasi besitzen. Gleichzeitig will das Unternehmen damit das Problem umgehen, dass die Fahrzeuge herumstehen und Gehwege versperren.

Weitere Informationen zu den jüngsten Ankündigungen finden sich in der Pressemeldung des Unternehmens zur Expansion auf andere Metropolen.

(ane)