Windows 10: Integrierte Unix-Tools für Admins, Entwickler und Raspi-Bastler

Statt sich weiterhin abzuschotten, liefert Microsoft bei Windows 10 praktische Unix-Werkzeuge mit, die Ihren Arbeitsalltag erleichtern können.

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Windows 10 für die Admin- und Entwicklermaschine

(Bild: Andreas Martini)

Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Jan Mahn
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Über Jahrzehnte war die IT-Welt gespalten: Eingabeaufforderung, Remote-Desktop-Protokoll und \ in Pfadangaben auf der einen Seite, Bash-Shell, SSH und Pfade mit / auf der anderen. Microsoft legte großen Wert darauf, historische Unterschiede zur Unix-Welt von Linux und macOS zu zementieren, die noch aus Zeiten stammten, in denen Bill Gates persönlich Code zu Windows beisteuerte.

Doch dann kam 2010 Azure auf den Markt, Microsoft stieg groß ins Cloud-Geschäft ein und begann, Serverleistung zum Stundensatz zu vermieten – mit großem Erfolg und zum größten Teil mit Linux als Betriebssystem. Microsofts ureigene Unix-Abneigung bröckelte, weil die Verantwortlichen erkannten, dass Linux nachgefragt wird und für viele Server-Aufgaben die bessere Wahl ist. Das führte zu einer eigenartigen Situation: Miet-Linux wurde zu einem der wichtigsten Produkte des Unternehmens. Ausgerechnet mit Windows, bis dahin Microsofts wichtigstes Produkt, war es aber absolut unerfreulich, dieses Angebot zu nutzen. Linux-Server bedient man nunmal nicht per Remote-Desktop-Protokoll, sondern per SSH auf der Kommandozeile. Zusätzliche Software musste her, wenn man als Windows-Nutzer in hybriden Umgebungen entwickeln oder administrieren wollte – viele stiegen auf Macs oder Linux-PCs um.

Windows 10 hat mit dieser Abgrenzung aufgeräumt. Das sieht man an kleinen Details, etwa im Editor Notepad.exe, der plötzlich mit Linux-Zeilenenden zurechtkommt. Aber auch viele größere Änderungen sind hinzugekommen, von denen man nicht nur in hybriden Windows-Linux-Umgebungen profitiert.