Corona-Warn-Apps von iOS 14 gestört

Apples neues Betriebssystem, das als Public Beta vorliegt, sollte nicht von jenen verwendet werden, die auf die COVID-Kontaktverfolgung Wert legen.

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Corona-Apps von iOS 14 gestört

Contact Tracing ist wichtig.

(Bild: View Apart / Shutterstock.com)

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Die offizielle COVID-19-Warn-App der Bundesregierung, erstellt von SAP und Deutscher Telekom, sollte nicht auf iPhones mit iOS 14 verwendet werden. Das neue Mobilbetriebssystem, das sich aktuell in einer Betaphase befindet, hat die notwendigen APIs zur Kontaktverfolgung deaktiviert beziehungsweise so verändert, dass das wichtige Gesundheitstool nicht ordnungsgemäß funktioniert.

iOs 14 steht aktuell als öffentliche Betaversion (Public Beta) zum Download bereit und sollte nur auf Geräten installiert werden, die für den Nutzer nicht kritisch beziehungsweise nicht im Produktivbetrieb sind. Apple gibt keine Garantien dafür, dass das System stabil läuft und zu allen Apps kompatibel ist – das gilt auch für Werkzeuge im Kampf gegen das Coronavirus.

Nutzer, die dennoch versuchen, die COVID-19-Warn-App unter iOS 14 einzusetzen, werden feststellen, dass das schlicht nicht geht. Im Bereich Privatsphäre in den Systemeinstellungen im Unterpunkt Gesundheit wird dazu angezeigt, dass das sogenannte Exposure Logging "in dieser Region nicht verfügbar" ist.

Nicht alle Corona-Apps der einzelnen Länder warnen explizit davor, wenn sie nicht korrekt auf dem iPhone laufen. Gute Programme zeigen ein Symbol dafür, dass der Nutzer sich in die Systemeinstellungen begeben soll, um die Unterstützung der Kontaktverfolgung in der jeweiligen Region zu überprüfen. In der Betaversion von iOS 14 funktioniert aber der entsprechende Schalter ohnehin nicht.

Die meisten EU-Länder setzen für ihre Covid-19-Warn-Apps auf die Schnittstelle von Apple und Google, die über das Bluetooth-Protokoll funktioniert und Abstände zu bekannten Coronavirus-Infizierten erfasst. Die Daten werden nur lokal auf dem Gerät gespeichert und nicht an den Staat übermittelt. In einzelnen Regionen wie etwa Frankreich wird auf andere Methoden gesetzt; hier ist es denkbar, dass die Corona-Anwendungen auch unter iOS 14 funktionieren, da sie die Apple/Google-API nicht benötigen. Aber auch dies ist keine Gewähr – grundsätzlich sollten Betas immer nur auf Zweitgeräten zum Einsatz kommen. (bsc)