Linux Mint 20 kommt mit klassischem Desktop-Layout und Datentransfer-Tool

Die Mint-Entwickler haben ein einsteigerfreundliches Linux mit klassischem Desktop-Layout entwickelt. Zusätzlich vereinfacht ein neues Tool den Datentransfer.

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Linux Mint 20: Ubuntu-Ableger für Traditionalisten
Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Keywan Tonekaboni
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Ende Juni 2020 ist unter dem Codenamen Ulyana die jüngste Version des Ubuntu-Abkömmlings Linux Mint erschienen. Die Entwickler um Clement Lefebvre haben zentrale Elemente von Ubuntu an die eigenen Vorstellungen angepasst, wozu insbesondere die eigene Desktop-Oberfläche Cinnamon zählt. Ins Auge sticht das klassische Layout mit Startmenü und Taskleiste. Neben den bereits integrierten nützlichen Open-Source-Programmen von LibreOffice bis Thunderbird vereinfacht Mint auch die Installation kommerzieller Software wie Skype, Spotify oder Google Earth. Die Entwickler sichern Updates bis April 2025 zu – dann läuft auch der reguläre Support von Canonical für den Ubuntu-Unterbau aus.

Linux Mint behauptet sich mit diesem eigenständigen Ansatz und erfreut sich seit Jahren einiger Beliebtheit. Doch der Großteil der Software kommt nicht von Linux Mint, sondern direkt von den Ubuntu-Servern; ebenso die Updates. Dazu verwendet Mint jeweils die aktuelle Ubuntu-Version mit Langzeitunterstützung (LTS). So basiert Linux Mint 20 auf dem im April 2020 veröffentlichten Ubuntu 20.04 LTS. Ob Kernel-Version, Software-Basis oder der Installer, vieles entspricht der Vorlage aus dem Haus Canonical. Ebenso wie bei Ubuntu sind die Neuerungen eher überschaubar, insbesondere da ein kleines Team Freiwilliger Mint entwickelt.

Es gibt drei Editionen von Linux Mint, die sich durch die verwendete grafische Bedienoberfläche unterscheiden: Cinnamon, MATE und Xfce. Cinnamon und MATE sind Forks von Gnome, deren Entwickler die Design-Entscheidungen zu Gnome 3 nicht teilen wollten. Bei Xfce liegt der Fokus auf einem schlanken, ressourcensparenden Desktop. In Linux Mint sind alle drei Oberflächen so ähnlich zueinander konfiguriert, dass Unterschiede nach dem Start erst bei genauem Hinschauen auffallen. Alle folgen dem klassischen Layout mit einer Taskleiste am unteren Bildschirmrand und einem wie von Windows 7 gewohntem Hauptmenü. Mit Xfce 4.14 und MATE 1.24 bietet Mint die auch in Ubuntu verfügbaren aktuellen Versionen. Lediglich das ebenfalls vom Mint-Team initiierte und gepflegte Cinnamon ist mit Version 4.6 neuer.