Tablet- und Auto-Prozessoren: Nvidia soll Interesse an ARM-Übernahme haben

Nvidia könnte mit dem CPU-Architekturentwickler ARM seine Tegra-Sparte antreiben. Apple soll derweil Gespräche geführt, aber kein weiteres Kaufinteresse haben.

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Tablet- und Auto-Prozessoren: Nvidia soll Interesse an ARM-Übernahme haben

Nvidias System-on-Chip mit Codenamen Orion.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Nvidia ist als potenzieller Käufer des CPU-Architekturentwicklers ARM im Gespräch. Der Chiphersteller könnte mit einer Übernahme die Tegra-Sparte erweitern, die mithilfe einer Architekturlizenz sowohl eigene CPU-Kerne entwickelt als auch fertige CPU-Kerne von ARM integriert. Die Systems-on-Chip (SoCs) kommen in den eigenen Shield-Tablets beziehungsweise TV-Mediaplayern und in Autos zum Einsatz. Auch in Nintendos Switch sitzt ein Nvidia-Chip.

Laut Kontakten von Bloomberg soll auch Apple zwischenzeitlich Gespräche mit der ARM-Mutter Softbank geführt, letztendlich aber eingestellt haben. Genauso wie Nvidia entwickelt Apple eigene CPU-Kerne mit ARM-Architektur – bisher für iPhones und iPads, künftig auch für Macs und MacBooks.

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ARM entwickelt zum einen die gleichnamige Prozessorarchitektur, in der Funktionsweisen und Features definiert werden, die alle ARM-CPUs beherrschen müssen. Zum anderen entwerfen mehrere Teams konkrete CPU-Kerne, die Chiphersteller in die eigenen SoCs integrieren, gegebenenfalls mit Anpassungen.

Varianten wie der Cortex-A77 und Cortex-A53 dominieren den Smartphone-Markt und sitzen zum Beispiel (mit Änderungen) in Qualcomms Snapdragon-Prozessoren. Bei Servern kommen Ableger gerade in Rollen – im weltweit schnellsten Supercomputer Fugaku stecken ARM-Prozessoren von Fujitsu (A64FX). Nvidia kombiniert im kommenden SoC "Orin" Standard-Cortex-A78-Kerne mit einer Ampere-GPU.

Nvidia würde mit einem ARM-Kauf auf einen Schlag viele fähige Ingenieure übernehmen. Ein Fragezeichen steht allerdings hinter der Finanzierung: Nvidia hat sich gerade erst den Netzwerkspezialisten Mellanox für umgerechnet mehr als 6 Milliarden Euro einverleibt. Der ARM-Kauf kostete Softbank Ende 2016 knapp 29 Milliarden Euro. Das entspricht Nvidias dreifachem Jahresumsatz von 2019.

(mma)