Corona-Kontaktverfolgung: In Dutzenden Fällen Fluggastdaten weiter gegeben

Deutsche Gesundheitsämter haben in fast 40 Fällen Fluggasdaten aus der PNR-Datenbank erhalten, um Kontakte von Corona-Infizierten nachverfolgen zu können.

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Corona-Kontaktverfolgung: In Dutzenden Fällen Fluggastdaten weiter gegeben

(Bild: Maridav/Shutterstock.com)

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Um bei der Kontaktverfolgung von Menschen mit Covid-19 zu helfen, hat das Bundesverwaltungsamt (BVA) in diesem Jahr schon in 37 Fällen Fluggastdaten (Passenger Name Records, PNR) an Gesundheitsämter weitergegeben. Das berichtet Spiegel Online unter Berufung eine Antwort aus dem Bundesinnenministerium auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko (Die Linke). Zu den weitergereichten Daten gehören demnach unter anderem Namen, Adressen, Rufnummer und Sitzplätze von Reisenden. Das sei aber nur geschehen, wenn direkte Kontakte zu den Fluggesellschaften nicht oder nicht rechtzeitig genug Ergebnisse gebracht hätten.

Die Datenweitergabe erfolgte demnach, um zu ermitteln, wer mit einer Person Kontakt hatte, bei der sich später herausgestellt hat, dass sie sich mit Covid-19 infiziert hat. Um solche zu finden, fragten Gesundheitsämter im Fall von Flugreisenden direkt bei den Airlines nach, schreibt die Nachrichtenseite. Dabei gebe es ebenfalls Unterstützung vom Bundesverwaltungsamt. In insgesamt 63 Fällen sei solch ein Kontakt vermittelt worden. In 37 Fällen davon habe das aber nicht ausgereicht, hier gab das Amt selbst Daten weiter, die im Zuge der Sammlung von Passenger Name Records gesammelt werden. Die umfasse auch den Sitzplatz, der bei der Kontaktverfolgung besonders hilfreich ist.

Die Pflicht zur Sammlung und Weitergabe von Fluggastdaten steht seit Jahren in der Kritik und mit Hunko sieht sich nun einer der Kritiker bestätigt. Der Zweck solcher Datenbanken werde immer irgendwann erweitert, meint er. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hält den vorliegenden Fall dem Bericht zufolge aber für unproblematisch, da es nur um die notwendigsten Daten ginge – die Kontaktdaten. Wer neben einem Infizierten gesessen habe, wolle das ja auch wissen. Nicht bekannt ist dem Bericht zufolge aber, um wie viele Datensätze es sich insgesamt handelt, da es pro Anfrage in der Regel um mehrere Sitzplätze in einem Flugzeug gehe.

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(mho)