iOS 14 mit Tracking-Schutz: Google muss Werbe-SDKs anpassen

Google stimmt sein Werbenetzwerk auf iOS 14 ein: Erklärhinweise in Apps könnten dabei helfen, die künftig erforderliche Tracking-Erlaubnis einzuholen.

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Apple und Google

(Bild: dpa, dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Google stellt sich auf Apples kommenden Anti-Tracking-Maßnahmen in iOS 14 ein. Im Unterschied zu Facebook, das mehrfach lautstark Kritik an Apples Vorgehen äußerte, hält sich Google bislang bedeckt und stimmt Entwickler leise darauf ein, wie ein Tracking dennoch weiter möglich sein könnte.

Ein eigener Hinweisdialog könne App-Nutzer dazu bringen, die Tracking-Erlaubnis doch zu erteilen, so Google.

(Bild: Google)

Google rät Entwicklern, in ihren Apps einen eigenen Hinweisdialog einzublenden, um Nutzer auf Apples bald zwingend eingeblendeten Tracking-Nachfragedialog einzustimmen und damit um die entsprechende Erlaubnis zu werben – etwa unter Verweis, dass personalisierte Werbung es ermögliche, die App kostenlos anzubieten. Der eigene Hinweis solle eingeblendet werden, unmittelbar bevor versucht wird, das Opt-in für Tracking zu erhalten, schreibt Google in einem Support-Dokument für seine Werbeplattform Admob.

In iOS 14 müssen Apps erst beim Nutzer die Erlaubnis erbitten, bevor sie Zugriff auf die Ad-ID (IDFA) erhalten und so Tracking-Techniken für gezielte Werbung einsetzen können. Apple stellt dafür ein neues "App Tracking Transparency"-Framework bereit, das Apps integrieren müssen, um die Erlaubnis anzufragen. Die Branche fürchtet, dass viele Nutzer Apples eher abschreckenden Tracking-Nachfragedialog ablehnen werden. iOS 14 stellt auch die Option bereit, Tracking-Anfragen generell zu blockieren, so dass Apps gar keinen Zugriff mehr auf die Ad-ID erhalten.

Entwickler, die Googles Werbeplattform in ihre Apps integrieren, müssen zudem ein neues SDK dafür verwenden, das für iOS 14 vorbereitet wurde. Ebenso wie Facebook berücksichtigt auch Google hier Apples Schnittstelle SKAdNetwork, die Werbern Rückmeldung über eine App-Installation gibt, das funktioniert auch ohne Zugriff auf die Ad-ID. Nutzerdaten sollen dabei nicht übermittelt werden.

Facebook hatte bereits gewarnt, dass sich Apples Änderung auf das eigene Werbegeschäft auswirken könne. Davon ist besonders das "Audience Network" betroffen, das allerdings nur einen kleinen Teil des Werbeumsatzes des sozialen Netzwerkes stellt. Man versuche immer noch die Auswirkungen von Apples kommenden Maßnahmen auf die eigenen Partner und Nutzer zu verstehen, erklärte Google in einer Stellungnahme gegenüber Ad Exchanger.

(lbe)