"Gefälschte AirPods": US-Zoll konfisziert offenbar Lieferung von OnePlus Buds

Die Beschlagnahme der "gefälschten AirPods" zeige die Wachsamkeit der US-Zöllner, so die Behörde. Auf Fotos sind aber Ohrhörer des Herstellers OnePlus zu sehen.

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"Gefälschte AirPods": US-Zoll konfisziert offenbar Lieferung von OnePlus Buds

Die OnePlus Buds werden auch in Deutschland vertrieben.

(Bild: OnePlus)

Update
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde hat stolz die Beschlagnahme einer größeren Menge "gefälschter AirPods" bekannt gegeben. Zollbeamte haben am 31. August insgesamt 2000 Stück "gefälschte Apple AirPod Earbuds" nach dem Eintreffen in einer Lagerhalle des John F. Kennedy International Airport konfisziert, wie die Behörde mitteilte. Die Ware mit einem Straßenpreis von knapp 400.000 US-Dollar stamme aus Hong Kong und sei auf dem Weg in den US-Bundesstaat Nevada gewesen.

Man schütze die amerikanische Öffentlichkeit "Tag für Tag vor den verschiedensten Gefahren", heißt es in der Mitteilung der U.S. Customs and Border Protection (CBP). Das Abfangen dieser gefälschten Ohrhörer zeige die Wachsamkeit der Zöllner.

Auf den von der Zollbehörde zusammen mit der Meldung veröffentlichten Fotos sind allerdings Ohrhörer zu sehen, die der chinesische Hersteller OnePlus unter dem Namen "Buds" auf verschiedenen Märkten vertreibt – und die den Bildern zufolge in ihrer Originalpackung ausgeliefert wurden und nicht etwa in AirPods-Verpackungen mit Apple-Logo.

Ob die Lieferung als "AirPods" deklariert war oder die Zöllner einfach durch die kaum von der Hand zu weisende Ähnlichkeit getäuscht wurden, bleibt vorerst offen. Die Zollbehörde hat ihre Meldung bislang nicht zurückgezogen, OnePlus benutzt sie bereits als Marketing-Gag und hat auf Twitter der Behörde geantwortet, "Hey, gebt sie zurück!".

Mal mehr, mal weniger originalgetreue Nachahmungen von Apple-Produkten sind seit langem an der Tagesordnung. Gegen Samsung hat Apple deswegen einen jahrelangen Rechtsstreit um Design- und Bedienoberflächenelemente geführt, die Südkoreaner mussten letztlich mehrere Hundert Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Jüngst sind es eher Anlehnungen an Apple Watch und AirPods, die von chinesischen Hersteller teils nur auf dem Heimatmarkt vertrieben werden – allerdings unter eigener Marke. Richtige Fälschungen von Apple-Produkten – sprich mit Apple-Logo versehene Nachbauten – bleiben allerdings ebenfalls ein Multi-Millionengeschäft und werden mitunter für Garantiebetrügereien verwendet.

[Update 15.9.2020 17:50 Uhr] In einer Stellungnahme gegenüber The Verge betonte die US-Behörde, die OnePlus Buds würden Apples Geschmacksmuster für AirPods verletzen und seien deshalb konfisziert worden. OnePlus habe nun die Möglichkeit, das anzufechten. Ob der US-Zoll nun sämtliche Lieferungen der Ohrhörer beschlagnahmen will, bleibt vorerst unklar.

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