Puppy Linux 9.5: Kompaktes Live-System mit Ubuntu-Paketquellen
Puppy Linux (jetzt: FossaPup64) ist als sehr schlankes, unkompliziertes Live-System bekannt. Version 9.5 aktualisiert seine Pakete auf jene von Ubuntu 20.04.
(Bild: Screenshot)
Das kleine Team hinter der offiziellen Ausgabe von Puppy Linux hat Version 9.5 des ungewöhnlichen, schon seit 17 Jahren bestehenden Live-Systems veröffentlicht. Die Basispakete und Paketquellen der Hauptversion wurden auf jene von Ubuntu 20.04 "Focal Fossa" aktualisiert. Außerdem bringt das Update unter anderem den Kernel 5.4, den X-Server 1.20 mit Mesa 20 sowie den Kommandointerpreter BASH 5.0 in der Shell des Live-Systems mit.
Puppy Linux ist keine Linux-Distribution im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr eine ganze Familie von Live-Systemen. Alle offiziellen und inoffiziellen Mitglieder stammen vom Build-System "Woof-CE" ab, einer Sammlung von Skripten, die aus den Paketquellen von Ubuntu, Debian, Slackware und inzwischen auch vom Debian-Derivat Raspberry Pi OS minimale Systeme erstellen und die Bootumgebung und Tools für den Live-Betrieb ergänzen.
Die Systembasis und die optionalen Module liegen gepackt in Form von Modulen vor, die mittels des Overlay-Dateisystems AUFS im laufenden System zusammen mit einer optionalen, beschreibbaren Partition eingebunden werden. Die resultierenden Puppy-Linux-Systeme sind sich im Aufbau ähnlich.
FossaPup64 / Puppy Linux 9.5: Erste EindrĂĽcke (6 Bilder)

Einstellungen nach dem Systemstart
(Bild: Screenshot)
"FossaPup64": Schluss mit 32-Bit
Eine bemerkenswerte Änderung, die vielen Anwendern des Nischen-Systems wenig gefallen dürfte: Nachdem Ubuntu seinen i386-Zweig eingestellt hat, liegt das neue Puppy Linux auf Ubuntu-Basis auch nur noch in 64 Bit vor. Die Release-Ankündigung zu Puppy Linux 9.5 verwendet passend dazu auch einen neuen Namen, nämlich FossaPup64, für das aktualisierte System.
Generell ist das Live-System aber weiterhin gut für ältere 64-Bit-fähige Rechner geeignet, denn Puppy Linux 9.5 startet dank kompakter Größe auch von vergleichsweise langsamen DVD-Laufwerken angenehm schnell. Direkt nach dem Start sind ohne laufende Anwendungen nur 160 MByte RAM belegt – ideal also für nicht mehr ganz taufrische PCs und Notebooks.
Wer einem System neues Leben einhauchen will, das aufgrund von Einschränkungen Prozessor oder Firmware (Intel-Atom-Systeme) nur 32-Bit-Kernel booten kann, muss ein anderes Puppy Linux aus der Familie dieser Live-Systeme wählen: Neben dem offiziellen "FossaPup64" gibt es noch die inoffizielle Variante LxPupSc mit Slackware 14.1 als Basis, die auch weiterhin für 32-Bit-Prozessoren (i386) verfügbar ist.
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