Börse Kucoin gehackt: Kryptogeld und Tokens im Millionenwert gestohlen

Reiche Beute haben Unbekannte bei der Kryptogeldbörse Kucoin gemacht: Aus der Hot-Wallet konnten sie Gelder im Wert von über 150 Millionen Euro abziehen.

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Kryptogeldbörse Kucoin um Token in Millionenwert bestohlen

(Bild: mk1one/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Unbekannte haben die Kryptogeldbörse Kucoin aus Singapur bestehlen können und dabei digitale Münzen und Token im Millionenwert erbeutet. Kucoin habe am Abend des vergangenen Freitags ungewöhnliche Transaktionen aus der Hot Wallet bemerkt und daraufhin den entsprechenden Server heruntergefahren sowie verbliebenes Geld in die Cold Wallet gerettet. Offenbar war es den Angreifern gelungen, an private Schlüssel der Hot Wallet zu gelangen – auf welchem Weg diese kompromittiert wurden, ließen die Börsenbetreiber offen.

Die Cold Wallet sei aber nicht betroffen, erklärte Kucoin-Chef Johnny Lyu. Das geraubte Geld sei demnach nur ein Bruchteil der vorhandenen Mittel der Börse. Kryptogeldbörsen haben üblicherweise einen kleinen Teil der verwalteten Gelder online verfügbar in der sogenannten Hot Wallet, mit der sie das laufende Geschäft bestreiten. Der Großteil ist dann in der Cold Wallet, also mit offline verwahrten Schlüsseln.

Genaue Angaben zum Schaden machte Kucoin nicht direkt. Allerdings lassen die von der Börse veröffentlichten Adressen, auf die die Angreifer Gelder transferiert haben sollen, den Schluss auf reiche Beute zu – umgerechnet im Wert von deutlich mehr als 150 Millionen Euro. Unter anderem wird eine Ethereum-Adresse mit mehr als 11.000 Ether sowie Guthaben in über 150 verschiedenen Tokens genannt; ebenfalls konnten die Täter wohl über 2000 Bitcoin einsacken, ferner auch größere Summen in Litecoin, Ripple, Tether, Stellar und Tron.

Um Schadensbegrenzung habe man sich bereits bemüht und zahlreiche Token-Herausgeber und andere Handelsplätze kontaktiert, teilten die Börsenbetreiber mit. So würden teilweise die geraubten Tokens ungültig gemacht, Adressen eingefroren sowie Kryptogeldadressen in Sperrlisten aufgenommen, sodass die Täter ihr Geld nicht unmittelbar auf anderen Börsen eintauschen können. Unter anderen sei seitens Tether etwa eine Adresse mit 22 Millionen USDT-Tokens eingefroren worden. Ebenfalls stehe man in engem Kontakt mit der Polizei.

Kunden bräuchten sich keine Sorgen um ihre Guthaben zu machen, aller Schaden werde ersetzt. Kucoin bediene sich eines Versicherungsfonds, den man 2018 für solche Fälle eingerichtet habe. Bis zum Wiederbeginn normalen Börsenbetriebs mit Ein- und Auszahlungen könne es rund eine Woche dauern. Für sachdienliche Hinweise zu den Tätern lobte die Börse Belohnungen von bis zu 100.000 US-Dollar aus. Generell sind Kryptogeldbörsen immer wieder ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe.

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(axk)