Google reagiert auf Homeoffice-Erfahrungen und baut um

Die Erfahrungen mit dem Homeoffice bringen Google dazu, die gesamten Bürogebäude beziehungsweise Arbeitsplätze umzubauen.

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Google will mittelfristig alle Arbeitsplätze umgestalten. So sollen sie an die neuen Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst werden, die sich aus den Erfahrungen mit der Corona-Krise und dem Homeoffice ergeben und gezeigt haben. Google-Chef Sundar Pichai wolle ein "hybrides Modell".

Der Business Insider bezieht sich auf ein Interview der "Time 100" mit Pichai, in dem er von einer "anderen Art der Arbeit" spricht. Hybrid steht also für eine flexiblere Ausgestaltung der Arbeit, im Büro und daheim. Es solle also weiterhin persönliche Treffen geben und das Gemeinschaftsgefühl sei nach wie vor wichtig, um einfacher Probleme lösen zu können. "Wir sehen daher keine Zukunft mit 100 Prozent Arbeit im Homeoffice", sagt Pichai. Er bezeichnet die neue Lösung als "on site", bei der Mitarbeiter ab und zu ins Büro kommen können und einen Platz vorfinden.

Dass die Entscheidung für die Umgestaltung jetzt schon gefallen ist, liegt auch daran, dass Pichai den Mitarbeitern Planungssicherheit geben möchte. Fehlende Sicherheit wiederum wirke sich auf die Produktivität aus. Arbeiten von daheim aus sei gekommen um zu bleiben. Eine Studie unter den Mitarbeiter habe ergeben, dass 62 Prozent der Angestellten meinen, sie bräuchten nur ab und zu ins Büro zu kommen, um ihre Arbeit zu machen. 20 Prozent gaben sogar an, das gar nicht zu brauchen.

Google hatte bereits angekündigt, alle Mitarbeiter bis Juli 2021 von Zuhause aus arbeiten zu lassen. Dadurch soll den knapp 120.000 Menschen mehr Flexibilität möglich sein. Ähnlich gehen auch andere IT-Konzerne vor. SAP hat ebenfalls bis Mitte des nächsten Jahres das Homeoffice freigestellt. Dort sollen derzeit nur etwa 2000 der 22.000 Mitarbeiter in Walldorf zum Arbeitsplatz kommen. Facebook hat zumindest bis Ende des Jahres eine Homeoffice-Möglichkeit eingeräumt.

Eine Studie der Krankenkasse DAK ergab, dass das Homeoffice durchaus weniger Stress und höhere Produktivität bedeutet. Viele Befragte gaben an, sie könnten Beruf und Familie dadurch besser verbinden. Das Pendeln zur Arbeitsstelle gehört auch zu den genannten Vorteilen. Gleichzeitig ist die fehlende Trennung von Job und Privatleben aber auch eine Schwierigkeit.

(emw)