Britischer Unterhaus-Verkehrsausschuss: Legalize E-Tretroller

In Großbritannien sind als letztes großes europäisches Land E-Tretroller im öffentlichen Verkehr illegal. Das Unterhaus will das ändern.

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Britischer Unterhaus-Verkehrsausschuss: Legalize E-Tretroller

"Street Clutter": So wie hier in Brüssel im Oktober 2019 soll es in Großbritannien nicht zugehen. Dafür wollen die Unterhausabgeordneten sorgen.

(Bild: parliament.uk)

Lesezeit: 2 Min.

Während hierzulande Elektrotretroller recht zügig für den öffentlichen Verkehr zugelassen wurden, mahlen in Großbritannien zu dem Thema noch die Mühlen der Politik. Nun hat sich der Verkehrsausschuss des britischen Unterhauses dafür ausgesprochen, die E-Tretroller als umweltfreundliche Transportalternative ohne Führerscheinpflicht zu legalisieren – allerdings unter strikten Bedingungen.

So sprechen sich die Abgeordneten dafür aus, zu gewährleisten, dass E-Tretroller-Fahrer keine Fußgänger beeinträchtigen oder gefährden, insbesondere keine Menschen mit Behinderung. Es müsse ein Verbot geben, mit E-Tretrollern Gehwege zu befahren oder sie als "street clutter" unordentlich abzustellen, und das auch strikt durchgesetzt werden. Hier müssten auch die Rollerverleiher verantwortlich gemacht werden können.

Ein Tretroller dürfe nicht mehr als eine Person tragen und mit einer Dauerleistung von 500 W laufen, lauten Empfehlungen des Ausschusses. Er dürfe in der Längsachse höchstens zwei Räder haben und einen Lenker. Der Roller dürfe inklusive Batterie nicht mehr als 55 kg wiegen.

Ein rechtlicher Rahmen für die Zulassung von E-Tretrollern für den öffentlichen Verkehr müsse Erfahrungen aus Pilotversuchen und aus dem Ausland berücksichtigen. Dabei sollten E-Tretroller kein Ersatz für gesunde Fortbewegung wie Radfahrten oder Gänge sein, sondern kurze Autofahrten ersetzen, betont der Verkehrsausschuss. Er empfiehlt technische Ansätze wie Geofencing, um E-Tretroller mit einer an die Umgebung angepassten Geschwindigkeit fahren zu lassen oder Fahrten ganz zu verhindern.

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Ausschussvorsitzender Huw Merriman sagte: "Wir unterstützen den Wunsch der Regierung, Elektrotretroller in den britischen Verkehrsmix aufzunehmen." Großbritannien sei das letzte große europäische Land, in dem E-Tretroller nur auf privatem Gelände benutzt werden dürfen. In vielen britischen Städten seien die Roller bereits ein vertrauter Anblick, obwohl sie illegal sind. Die Gefährte hätten großes Potenzial, allerdings nur, wenn sie die Menschen vom Auto wegbrächten und Verkehrsstaus verringerten.

Hierzulande sind E-Tretroller seit dem 15. Juni 2019 für den öffentlichen Verkehr zugelassen. Im März dieses Jahres eröffnete die britische Regierung eine Konsultation zur Mikromobilität ein. Verkehrsminister Grant Shapps kündigte im Zuge der Coronavirus-Pandemie im Mai an, dass geplante Pilotprojekte mit Mietrollern beschleunigt und ausgeweitet werden sollen.

E-Stehroller im öffentlichen Verkehr (76 Bilder)

Seit dem 15. Juni 2019 sind Elektro-Stehroller, auch E-Tretroller oder E-Scooter genannt, auf öffentlichen Straßen in Deutschland zugelassen. Schon wurden die ersten in deutschen Städten gesichtet.
(Bild: Lime)

(anw)