Monopoly in echt

Der Anbieter Reality Games bewirbt seine App „Landlord go“ als Mischung von Monopoly und Pokemon Go.

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Monopoly in echt
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Den Anfang machten zwanzig Tausendstel der Heise-Kantine, bezahlt mit einem Anfangsguthaben aus Spielgeld. Die Miete reichte, um sich in wenigen Tagen ein kleines Immobilien-Imperium zusammenzukaufen. So bin ich nun virtueller Anteilseigner diverser Plätze, Häuser und Läden in Hannover.

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Anderes als beim Brettspiel "Monopoly" orientiert sich der Wert der Immobilien an realen Daten – etwa der Entfernung zum Stadtzentrum oder der Passanten-Frequenz, unter anderem ermittelt durch Satellitenaufnahmen.

Der Vergleich zu Pokemon Go ist allerdings mutig. Tatsächlich hat die App wenig mit Augmented Reality zu tun. Ihr einziger Geo-Bezug ist die Tatsache, dass sie nur Gebäude in einem Radius von einem Kilometer um den eigenen Standort anzeigt.

Viel stärker verschwimmen die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt, wenn es ums Geld geht: Ständig soll ich echte Euros ausgeben, um irgendwelche Prozesse zu vereinfachen oder zu beschleunigen. In-App-Käufe sind bis über 100 Euro möglich. Zudem müssen Nutzer der App erlauben, ihre Google-Profile auszulesen. Die Macher der App wissen sehr genau, wie sie Geld, Zeit und Daten ihrer Kunden kapern können. Na ja, irgendwie muss das Spiel ja finanziert werden.

Interessant ist die App vor allem, um die Gegend zu erkunden. Erstaunlich, was es in der Nachbarschaft alles an Läden gibt, von denen ich noch nie gehört habe. Dass einige längst nicht mehr existieren oder falsch verortet sind – geschenkt. Die Idee ist jedenfalls ausbaufähig.

Produkt: Landlord go
Hersteller: Reality Games
Preis: kostenlos / In-App-Käufe

(bsc)