EnBW macht Klimaneutralität zum Topthema

Nach RWE und Eon kündigt auch der Karlsruher Energieversorger an, klimaneutral werden zu wollen. Bis 2035 sollen die CO2-Emissionen auf Null sein.

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EnBW will bis 2035 klimaneutral werden

(Bild: EnBW)

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Der Karlsruher Energieversorger EnBW will bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Die Vorkehrungen dafür sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden, teilte das Unternehmen mit. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß dabei zunächst halbiert und dann mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung in den fünf Jahren danach auf Null gesenkt werden. EnBW will seine Kohlekraftwerke, die heute 4,6 Gigawatt erzeugen, nach und nach vom Markt nehmen. 2030 sollen nur noch die neuesten Anlagen in Betrieb sein.

"Wir werden jede Entscheidung und jede Investition daran messen und dadurch unser zukünftiges Wachstum fest mit Nachhaltigkeit verbinden", sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux. Schon vor dem Gesetz zum Ausstieg aus der Kohle bis 2038 habe sich der Versorger freiwillig von CO2-intensiver Erzeugung getrennt, betonte Technikvorstand Hans-Josef Zimmer.

Um klimaneutral werden zu können, will das Unternehmen prüfen, auf klimafreundliche Brennstoffe wie etwa Biogas oder Wasserstoff umzustellen. Erste Konzerngesellschaften wie beispielsweise die Energiedienst AG seien bereits klimaneutral. Anfang 2021 folge mit der Netze BW einer der ersten klimaneutralen Verteilnetzbetreiber in Deutschland.

Der Rückzug aus der Kohle werde auch zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Im Gegenzug sollten neue Arbeitsplätze geschaffen oder auch Mitarbeiter umgeschult werden, erläuterte eine Sprecherin. "In den nächsten 15 Jahren wird sich zeigen, wieviele Leute vom Abbau konkret betroffen sind." Rund 1200 Menschen arbeiten bei der EnBW im Bereich der konventionellen Erzeugung.

Auch andere Energieversorger in Deutschland wie etwa RWE oder Eon streben Klimaneutralität an – allerdings jeweils erst bis zum Jahr 2040. "Wenn man bedenkt, dass wir einst die Hälfte unseres Stroms mit Kernenergie erzeugt hatten, haben wir enorm viel erreicht", sagte die EnBW-Sprecherin. "Wir haben den massivsten Portfolio-Umbau hinter uns." (mit Material der dpa) /

(anw)