Statistik der Woche: Kein grüner Stream
Netflix, Amazon Prime Video & Co. sind keineswegs klimaschonend. Dabei kommt es auch auf die Zugriffsart an, wie unsere Infografik zeigt.
- Mathias Brandt
Die Mehrheit der Haushalte in Deutschland nutzt laut der Statista Global Consumer Survey die Dienste Netflix und Amazon Prime Video. Videostreaming steht im Verdacht, schlecht für das Klima zu sein. Fest steht: Es verbraucht Strom und erzeugt damit Emissionen. Und die dürften laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes durch die Corona-Krise gestiegen sein.
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Der Behörde zufolge hat sich die Nutzung von Streaming-Diensten und Cloud-Gaming von Februar bis März 2020 um 30 Prozent erhöht, wie die Infografik von Statista und Technology Review zeigt. Im März 2020 wurde am weltweit größten Internetknoten in Frankfurt/Main (DE-CIX) ein Spitzenwert von 9,16 Terabite Datendurchsatz pro Sekunde gemessen.
Das entspricht der gleichzeitigen Übertragung von mehr als zwei Millionen HD-Videos. Und für wie viel Treibhausgasemissionen sorgen Onlinevideos nun? Der im Rechenzentrum verursachte Anteil an den CO2-Emissionen mit jeweils 1,5 Gramm CO2 pro Stunde relativ gering.
"Entscheidend für die Klimaverträglichkeit von Cloud-Diensten wie Video-Streaming ist hingegen, mit welcher Technik die Daten von dort zu den Nutzerinnen und Nutzern übertragen werden", wie es in der Pressemitteilung zur Studie heißt.
Besonders wenig CO2 entsteht bei der Übertragung per Glasfaser. Kupferkabel sind schon doppelt so dreckig, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Bei den Mobilfunkstandards ist 5G der umweltschonendste. UMTS (3G) ist dagegen eine regelrechte Dreckschleuder.
(bsc)