Verisign lässt Domain-Wachhund von der Leine
Wegen zunehmender Konkurrenz auf dem Markt der Domain-Regstrierung sucht sich das US-amerikanische Unternehmen neue Geschäftsfelder.
Konkurrenz im Geschäft mit Domains macht Verisign, seit Anfang vergangenen Jahres Besitzer des ehemaligen gTLD-Monopolisten NSI, zu schaffen. Um künftig nicht zu sehr von der Registrierung von Internetadressen abhängig zu sein, will das US-amerikanische Unternehmen demnächst einen neuen Service anbieten: Einen "Wachhund", der das Internet nach rechtswidriger oder abwegiger Verwendung von Markennamen abschnüffelt. Bedarf sieht Verisign vor allem bei Unternehmen und Organisationen, die den Überblick verloren haben: So hat es zum Beispiel der Getränkeriese Pepsi verpasst, sich die Domain pepsi.org zu sichern. Sie ist derzeit im Besitz einer Organisation, die sich "Public Existentialist Programs for Surrealistic Imaginations of Pennsylvania" nennt. Und hinter Whitehouse.com verbirgt sich ein pornografisches Angebot.
Damit die neue Einnahmequelle sprudeln kann, investiert Verisign 11 Millionen US-Dollar (12,3 Millionen Euro) in den Erwerb der Domaindienstleister 1GlobalPlace und Name Engine. Sie bieten unter anderem Unternehmen Unterstützung bei der Registrierung ihrer Internetadressen in den USA und in Übersee an. Ihr Know-how soll den neuen Service ermöglichen.
Verisign machte im dritten Quartal rund 46 Prozent seiner Einnahmen mit dem Handel der Top Level Domain (TLD) .com, .net und .org. Durch die Einführung sieben neuer TLDs, darunter .info und .biz, ist dem Registrar zusätzliche Konkurrenz erwachsen. Der Analyst Gene Munster von Piper Jaffray führt als weiteren Faktor für den Umsatzrückgang die Attentate vom 11. September an. Danach hätte es wesentlich weniger Registrierungen gegeben. Im vorigen Monat hatte Munster die Einschätzung der Verisign-Aktie von "strong buy" auf "buy" heruntergestuft. (anw)