IBM-Quartalszahlen: Nur das Cloud-Geschäft wächst
Im Cloud-Geschäft wächst IBM, ansonsten schrumpft es, bei leicht wachsendem Gewinn. Der Firmenchef kündigt Veränderungen an.
Die Nachfrage nach IBM Mainframes ist gegenwärtig gedämpft.
(Bild: IBM)
IBM-Z-Mainframes sind derzeit wenig gefragt. Entsprechend muss IBM erneut deutlichen Umsatzrückgang der Unternehmensabteilung Systems melden. Im dritten Quartal waren es 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Global Financing meldet -20%, Global Technology Services (samt Infrastruktur Services und Tech Support) -4%, Global Business Services (samt Consulting, Application Management und Global Process Services) -5%. Um sieben Prozent mehr umgesetzt hat die Sparte Cloud & Cognitive Services.
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In dieser Sparte, die auch die größte Marge aufweist, ist die im Vorjahr von IBM übernommene Open-Source-Firma Red Hat enthalten. Deren Umsatz für sich genommen ist sogar 163 Prozent höher ausgefallen, wobei allerdings ein stattlicher Teil des Umsatzes aus konzerninternen Transaktionen stammt. Über alle Konzernsparten hinweg ist IBMs Quartalsumsatz um drei Prozent auf 17,56 Milliarden US-Dollar geschrumpft.
Gewinn geringfügig gewachsen
Besondere geographische Unterschiede hinsichtlich der Umsatzentwicklung gab es diesmal keine. Das geht aus den Montagabend veröffentlichten Quartalszahlen hervor. Der Bruttogewinn ist um rund ein Prozent auf 8,43 Milliarden Dollar gestiegen, der Reingewinn um rund zwei Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. IBMs Cashflow ist stattlich: Seit Jahresbeginn konnte der Konzern den Wert seine Barreserven und umgehend verkäuflichen Wertpapiere von 8,9 Milliarden auf 15,6 Milliarden aufstocken.
IBM-CEO Arvind Krishna setzt auch weiter auf die Cloud, genauer die Hybrid-Cloud, bei der öffentliche und private Cloud-Infrastruktur gemeinsam genutzt werden. "In den kommende Monaten werden wir unsere Strategie weiterentwickeln und Maßnahmen zur Vereinfachung und Verbesserung unseres Geschäftsmodells setzen, in wichtigen Bereichen investieren, und eine viel mehr auf Wachstum ausgerichtete Einstellung verfestigen", versprach der Firmenchef in einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten Montagabend, "All das wird zu einem beschleunigten Wachstum unseres Unternehmens in der Zukunft beitragen."
IBM spaltet derzeit die Infrastruktur-Dienstleistungen in eine neue Gesellschaft ab. Der verbleibende Konzern soll danach um die fünf Prozent Wachstum schaffen, gibt Krishna als Ziel vor. Wenig angetan waren Montagabend institutionelle Anleger. IBM-Aktien haben im nachbörslichen Handel gut drei Prozent an Wert verloren.
(ds)