Konsolidierung bei Intel: SK Hynix kauft SSD-Sparte für 9 Milliarden US-Dollar

Die Übernahme katapultiert SK Hynix zum weltweit zweitgrößten Hersteller von Flash-Chips und öffnet ihm die Pforten in den margenträchtigen Enterprise-Markt.

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(Bild: c't)

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Intel hat den Verkauf der eigenen NAND-Flash-Sparte an SK Hynix bekannt gegeben. Der Deal ist insgesamt 9 Milliarden US-Dollar wert, umgerechnet 7,65 Milliarden Euro, und soll in zwei Phasen stattfinden. Die erste Phase im Wert von 7 Milliarden US-Dollar (5,95 Milliarden Euro) wollen beide Unternehmen bis Ende 2021 abschließen, die zweite bis 2025 – sofern die zuständigen Behörden zustimmen.

Für 7 Milliarden US-Dollar übernimmt SK Hynix laut Mitteilung Intels Mitarbeiter für das Design von SSDs und entsprechende Patente, etwa für QLC- und PLC-Technik (Quadruple / Penta Level Cells). Zudem geht Intels einzige Herstellungsstätte von NAND-Flash-Speicher in den Besitz von SK Hynix über; sie steht in Dalian, China. Bis 2025 betreibt Intel die Herstellungsstätte selbst weiter. Deren Mitarbeiter wechseln voraussichtlich 2025 zu SK Hynix, ebenso Intels Flash-Entwicklungs- und Forschungsabteilung sowie dessen Patente zur Herstellung und dem Design von Speicher-Wafern.

Letzterer Aspekt hat eine hohe Relevanz: SK Hynix setzt wie die meisten anderen NAND-Flash-Hersteller auf Charge-Trap-Technik. Intel verwendet hingegen weiterhin Floating-Gate-Designs mit anderem Isolator und damit einhergehend anderen Anforderungen bei der Produktion.

Das Geschäft rund um 3D-Xpoint-Speicher unter dem Markennamen Optane behält Intel derweil. Dabei handelt es sich um eine nichtflüchtige Flash-Alternative mit niedrigeren Latenzen, die Intel primär an Server-Hersteller verkauft – auch in Form von DIMMs. Die Produktion übernimmt seit der Auflösung des Joint-Ventures IM Flash Technologies der ehemalige Entwicklungspartner Micron.

Dem Marktforscher TrendForce zufolge war SK Hynix Mitte 2020 mit einem Umsatzanteil von 11,7 Prozent der weltweit viertgrößte Hersteller von NAND-Flash. Intel kam mit 11,5 Prozent auf Platz 6. Dessen NAND-Flash-Sparte hat im ersten Halbjahr 2020 etwa 2,8 Milliarden US-Dollar eingenommen und einen operativen Gewinn von 600 Millionen US-Dollar erzielt. Aufaddiert käme SK Hynix auf Platz 2 hinter Samsung – die gleiche Konstellation wie im SDRAM-Markt.

Intel vertreibt im Einzelhandel zwar durchaus beliebte Einsteiger-SSDs wie die 660p und 665p, der größte Umsatzanteil kommt allerdings vom Verkauf an Server-Hersteller. In China soll Intel laut TrendForce einen Enterprise-Marktanteil von 50 Prozent besitzen. SK Hynix hingegen verkauft bisher vornehmlich NAND-Flash für Smartphones und Tablets, darunter günstige eMMC-Chips.

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