Nato stellt Plan für Weltraumzentrum in Ramstein vor

Das Militärbündnis will in Ramstein eine Koordinationsstelle für die Weltraumüberwachung aufbauen. Das könnte später Kommandozentrum für Abwehrmaßnahmen werden.

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(Bild: sdecoret / Shutterstock.com)

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  • dpa

Die Nato hat offiziell den Aufbau eines Weltraumzentrums im rheinland-pfälzischen Ramstein angekündigt. Das Space Center soll an dortige Luftwaffenoberkommando des Bündnisses angegliedert werden und vor allem als Koordinationsstelle für die Weltraumüberwachung dienen, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einer Videokonferenz der Verteidigungsminister mitteilte.

So könnten in Ramstein künftig Informationen über mögliche Bedrohungen gegen Satelliten zusammenfließen. Denkbar ist auch, dass das Space Center später zu einem Kommandozentrum für Abwehrmaßnahmen ausgebaut wird. Die Koordination von Weltraum-Aktivitäten werde die Nato stärken, sei aber nur ein erster Schritt, kommentierte Stoltenberg. Die Deutsche Presse-Agentur hatte über das Projekt bereits am Montag berichtet.

Die Planungen der Nato sind Folge der im vergangenen Jahr getroffenen Grundsatzentscheidung, das All zu einem eigenständigen Operationsgebiet zu erklären. Der Beschluss ermöglicht es der Nato zum Beispiel, bei Alliierten für Einsätze die Bereitstellung von Kapazitäten für Satellitenkommunikation oder Bilddatentransfers anzufordern. Zudem hat er dazu geführt, dass in der Allianz noch intensiver darüber diskutiert wird, in welchem Fall mögliche Angriffe aus oder im Weltraum künftig als Bündnisfall behandelt werden sollten.

Wie sich die Bundeswehr in das Projekt für das Space Center einbringen wird, ist noch unklar. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bekräftigte am Rande der Beratungen lediglich, dass Deutschland trotz den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie dazu stehe, künftig zehn Prozent der Fähigkeiten innerhalb der Nato zu stellen.

(mho)