"O2 Money": Telefónicas Finanz-App bietet Bonuszins für "Kontoinformationen"

Mit einem Finanzasssistenten und Bonuszinsen will Telefónicas neue App Girokonto-Kunden locken. Doch dafür will der Provider Kontoinformationen aggregieren.

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(Bild: Telefónica Deutschland)

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Telefónica und die Onlinebank Comdirect wollen am 29. Oktober ihre neue App "O2 Money" herausbringen, die O2-Kunden einen "Finanzassistenten" sowie Bonuszinsen aufs Girokontoguthaben bietet. Kunden, die bereits ein O2-Banking-Konto führen, sollen zwei Prozent Zins pro Jahr erhalten können; wer ein anderes Girokonto mit der App verbindet, könne einen Prozent pro Jahr bekommen.

Dabei gibt es den Zins jedoch nur, wenn man sich zur "Datenübermittlung von Kontoinformationen an O2" im Zuge des Bonusprogramms bereit erklärt, wie im Kleingedruckten zu lesen steht. Eine Sprecherin erklärte dazu auf Anfrage: "O2 wird die Nutzung aggregierter Kontodaten zur Verbesserung der Einschätzung der Bonität und zur Ermittlung vorteilhafter und passenderer Angebote ermöglichen." Zudem müsse man O2-Mobilfunk- oder DSL-Kunde mit Laufzeitvertrag ohne Zahlungsverzug sein. Ebenfalls wird der Zins nur auf monatliches Durchschnittsguthaben bis maximal 3000 Euro angerechnet – mehr als 60 Euro pro Jahr sind also nicht zu erwarten, wenn man seine Daten herausrückt.

Der Finanzassistent soll mit Funktionen wie einem Haushaltsbuch, einer Übersicht über laufende Verträge sowie einem Monatsbudgetüberblick Transparenz in die persönliche Finanzlage bringen. Hinzu kommen noch die Online-Banking-Funktionen, die bereits in der Vorgänger-App "O2 Banking" vorhanden sind. Wer diese nutze, müsse lediglich ein Update durchführen und erhalte dann die neue "O2 Money"-App. Ansonsten ändert sich am Paket des Girokontos bei O2 nichts weiter – dazu gehören etwa die Kontoführung, Girocard und Visa-Debitkarte sowie Unterstützung von Apple Pay und Google Pay als kostenlose Leistungen.

Telefónica hat schon vor längerer Zeit sein Providergeschäft mit Banking-Services erweitert. Ursprünglich kooperierte man mit der Online-Bank Fidor und bot etwa ein Smartphonekonto, bei dem es Zins in Form von Bonusvolumen für den Mobilvertrag gab. Ende April war jedoch Schluss mit der Kooperation, und Ende Mai kam der neue Bank-Partner Comdirect für den Neustart im Juni an Bord.

(axk)