Raspberry Pi 400 im Tastaturgehäuse (nicht nur) für Schüler

Im rund 70 Euro teuren Mini-Linux-PC Raspberry Pi 400 sitzt Raspi-4-Technik unter der Tastatur. c't hat ihn schon ausprobiert.

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Raspberry Pi 400: Tastatur mit eingebautem Raspi 4

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Inhaltsverzeichnis

Der Raspberry Pi 400 ist ein bezahlbarer Mini-PC vor allem für Schüler: Im kompakten Gehäuse der Tastatur steckt die Technik des 2019 vorgestellten Raspberry Pi 4 mit 4 GByte RAM. Die Raspberry Pi Foundation verkauft den Raspi 400 ab sofort für rund 70 US-Dollar. Im Kit für 100 US-Dollar sind außerdem enthalten: Netzteil, Maus, HDMI-Kabel (eine Seite mit Micro-HDMI-Stecker), gedrucktes Handbuch und eine MicroSD-Karte (16 GByte) mit vorinstalliertem Raspberry Pi OS.

Im c't-Labor konnten wir erste Tests mit dem Raspberry Pi 400 durchführen; vorab erhielten wir ein Muster mit US-Tastatur. Für deutschsprachige Länder (und andere) soll es eine Version mit lokalisierter Tastatur geben.

Der Raspi 400 ist zwei Zentimeter hoch; seine Grundfläche von 25,5 Zentimetern mal 12,5 Zentimeter entspricht weniger als 60 Prozent der Fläche eines DIN-A4-Blatts. Die Tastatur hat ähnliche Abmessungen wie die eines kompakten (13-Zoll-)Notebooks und einen flachen Hub.

Alle Anschlüsse des Raspberry Pi 400 befinden sich an seiner Rückseite: Drei USB-A-Buchsen (zweimal USB 3.0, einmal USB 2.0), Gigabit Ethernet (RJ45), zweimal Micro-HDMI, Stromversorgung per USB-C, MicroSD-Kartenleser und die Raspi-typische GPIO-Pinleiste mit 40 Kontakten. Viele Raspi-Aufsteckmodule passen hier aber wegen ihrer Bauform nicht direkt drauf.

Raspberry Pi 4xx (5 Bilder)

Der Raspberry Pi 400 hat eine Grundfläche von 25,5 mal 12,5 Zentimetern.

Im Vergleich zum Raspi 4 fehlen eine Audio-Klinkenbuchse sowie die internen Anschlüsse für Kamera (CSI), Display (DSI) und Power-over-Ethernet (PoE).

Die Raspberry Pi Foundation hat für den Raspi 400 eine andere Platine entworfen als für den Raspi 4. Einerseits fehlen die erwähnten Anschlüsse, andererseits gibt es zusätzlich einen Tastaturcontroller.

Unterhalb der Tastatur sitzt ein großes Aluminiumblech, das über ein Wärmeleitpad den ARM-Chip Broadcom BCM2711 kühlt. Das klappt so gut, dass er sich anders als bei einem Raspi 4 ohne Kühler auch unter Dauerlast nicht drosselt. Außerdem taktet er ab Werk mit bis zu 1,8 GHz um rund 20 Prozent höher als auf dem Raspi 4 (1,5 GHz).

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Die Inbetriebnahme der Kit-Version des Raspi 400 ist simpel: Sobald man das Netzteil einstöpselt, startet die Erstinstallation von der bereits eingesteckten MicroSD-Karte. Nach der Eingabe der grundlegenden Daten (Lokalisierung, Zeitzone, Nutzername, Passwort, WLAN-Passwort, Bildschirmanpassung) dauert es eine Weile, bis alle Updates eingespielt sind.

Die Funktionstaste F10 der Tastatur dient gleichzeitig als Ein-/Ausschalter, den manche am Raspi 4 vermissen: Die Schaltfunktion steckt im Tastaturcontroller.

Heruntergefahren begnügt sich der Raspi 400 mit 0,14 Watt (gemessen mit dem mitgelieferten USB-C-Netzteil). Die F10-Taste startet dann den Raspi; zum Herunterfahren aus dem Betrieb muss man die Tastenkombination Fn + F10 drücken.

Mit der mitgelieferten MicroSD-Karte von SanDisk, die die A1-Spezifikation erfüllt, bootet das vorinstallierte Raspberry Pi OS (32-Bit) in rund 25 Sekunden.