Playstation 5, Xbox Series X und S: Welche Next-Gen-Konsole ist die richtige?

In den kommenden Wochen erscheinen die neuen Spielkonsolen. heise online hat sie getestet und verrät, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Modelle haben.

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Von links nach rechts: PS5, PS5 Digital Edition, Xbox Series X und Xbox Series S.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

Nach sieben Jahren steht nun endlich eine neue Konsolengeneration ins Haus: Microsoft bringt mit der Xbox Series X (500 Euro) und Series S (300 Euro) gleich zwei Konsolen mit unterschiedlichen Zielgruppen in den Handel. Sonys Playstation 5 gibt es ebenfalls in zwei Varianten, die sich allerdings nur durch das UHD-Blu-ray-Laufwerk unterscheiden. Ansonsten sind die Disc-Version der PS5 (500 Euro) und die Digital Edition (400 Euro) identisch. heise online konnte alle Modelle bereits zwei Wochen lang ausführlich vergleichen.

Die Xbox Series X ist in vieler Hinsicht die ausgereifteste unter den neuen Konsolen: Sie hat mit 12 Teraflops etwas mehr Hardware-Power als die Playstation 5 und war in unseren Lautstärketests am stillsten: Selbst beim Spielen von Titeln wie dem bereits auf die neue Konsole optimierten Gears 5 blieb die Microsoft-Konsole unter 0,2 Sone – praktisch unhörbar. Auch äußerlich macht die Series X mit ihrer Quader-Form einen robusteren Eindruck als die Playstation 5, deren Verarbeitung nicht immer optimal wirkt.

Im Vergleich mit der Playstation 5 punktet die Series X außerdem mit verbesserter Abwärtskompatibilität: Sie spielt die meisten Spiele der Xbox-One-Generation und sogar einige Titel vorheriger Konsolen ab. Ein Auto-HDR-Modus ergänzt außerdem HDR-Bild bei Spielen, die es nicht offiziell unterstützen. Die Ergebnisse fallen gemischt aus, aber zumindest gibt es die Option. Als sehr praktisch empfanden wir außerdem die Quick-Resume-Funktion: Spieler können frei zwischen mehreren Spielen hin- und herwechseln, ohne ihren Spielfortschritt zu verlieren. Auf der PS5 starten Spiele beim Wechsel dagegen jedes Mal neu.

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Auch die Series S unterstützt diese Software-Funktionen. Die Hardware der kleineren Microsoft-Konsole ist aber deutlich schwächer: Sie hat nur 4 Teraflops und einen niedrigeren CPU-Takt. Damit fußt sie zwar auf der neuen AMD-Architektur, ist in mancher Hinsicht aber nicht wirklich leistungsfähiger als etwa die Xbox One X aus der aktuellen Generation. Mit 300 Euro ist sie außerdem teurer als die One X und kommt ohne Laufwerk.

Die Series S peilt beim Spielen lediglich FullHD- oder 1440p-Auflösung an und profitiert dadurch von niedriger Leistungsaufnahme: Sie verbraucht nur die Hälfte der Series X. Bei Red Dead Redemption 2 zieht die Series S nur 60 Watt, bei Dirt 5 etwa 70 Watt – auch die Playstation 5 braucht mehr Strom. Mit ihrem schmaleren Profil und dem geringen Stromverbrauch eignet sich die Series S am ehesten für Einsteiger, die geringeren Wert auf Grafik und Auflösung legen. Beide Xbox-Konsolen können außerdem den Game Pass von Microsoft nutzen: ein hervorragendes Spiele-Abo mit zahlreichen hochwertigen Blockbuster- und Indie-Spielen, das 10 Euro im Monat kostet. Aktuell gibt es den Abo-Dienst nicht für die PS5.

Die Playstation 5 traut sich etwas mehr als die Xbox Series X: Das beginnt beim durchaus streitbaren Design, betrifft aber auch das neue Gamepad. Es heißt Dualsense und ist mit einer ganzen Menge an Zusatzfunktionen ausgestattet. Überzeugend sind vor allem die unfassbar präzisen und ausdrucksstarken Vibrationen des neuen Playstation-Gamepads. Auch die variablen Trigger, die je nach Spielsituation ihren Widerstand verändern können, machen einen großen Unterschied zu anderen Gamepads.

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Dabei muss man sich vor Augen führen, dass man auf Xbox Series X und Playstation 5 in den meisten Fällen die gleichen Spiele zocken wird: Assassin's Creed Valhalla, Cyberpunk 2077, das neue FIFA – sie alle werden sich technisch von Series X zu Playstation 5 nur geringfügig unterscheiden, wenn überhaupt. Die kleinen Leistungsunterschiede zwischen den beiden Konsolen werden sich bestenfalls in geringen Unterschieden bei der Grafikqualität ausdrücken. Das neue Playstation-Gamepad mit seinem überragenden Force Feedback hat einen deutlich größeren Einfluss auf die Spielerfahrung als derartige Details. Wir würden alle genannten Spiele also lieber auf der Playstation 5 spielen – zumindest dann, wenn sie ordentlich auf den Dualsense angepasst werden.

Bei der Playstation 5 hat man die Wahl zwischen einer Variante mit und einer ohne UHD-Blu-ray-Laufwerk. Ein Preisunterschied von 100 Euro ist aggressiv: Sony möchte damit möglichst viele Käufer zur Digital Edition überreden. Die ist etwas schmaler und unserem Empfinden nach weniger unförmig als die Disc-Variante, das fehlende Laufwerk bedeutet aber auch den Verlust von Flexibilität – zum Beispiel ist man beim Spielekauf hauptsächlich auf Sonys eigenen Store angewiesen. Wer Spiele bei unabhängigen Händlern oder gebraucht kaufen möchte, kommt mit der Disc-Version möglicherweise auf lange Sicht günstiger davon.

Am liebsten hätten wir eine Xbox Series X mit den Spielen und dem Dualsense-Gamepad der Playstation 5. In der realen Welt müssen wir uns leider entscheiden – und legen uns auf die Playstation 5 fest. Die neue Sony-Konsole hat bei Technik und Software-Features zwar das knappe Nachsehen, für uns macht aber das beeindruckende Gamepad den größeren Unterschied. Trotz der Bethesda-Übernahme durch Microsoft sehen wir Sony außerdem bei den Exklusivspielen noch vorne – zumal aktuell noch offen ist, ob Spiele wie The Elder Scrolls 6 wirklich nicht auf die Playstation kommen.

Zum Start hat Sony mit dem Remaster von Demon's Souls, Spider-Man: Miles Morales und Sackboy: A Big Adventure mehrere interessante Titel im Angebot – Microsoft hat gar nichts Neues. Außerdem sind bereits God of War: Ragnarök und Horizon: Forbidden West angekündigt. Gerade für Spieler, die auch einen Gaming-PC haben, ist die Playstation 5 die bessere Wahl: Die Xbox-Exklusivtitel kann man auch auf dem Rechner zocken, das geht bei Playstation-Exklusivtiteln nur in Ausnahmefällen.

Messdaten der Spielkonsolen PS5, PS4, Xbox Series X/S und Xbox One.

(Bild: heise online)

Doch auch die Series X ist keine kategorisch falsche Wahl: Sie ist ein starkes Stück Hardware, die im Gegensatz zur PS5 auch unauffällig im Wohnzimmer stehen kann. Gerade in Kombination mit Microsofts Spiele-Abonnement Game Pass kann man einen Haufen toller Spiele relativ günstig spielen. Hierfür bietet sich auch die Series S besonders an.

Sowohl Xbox- als auch Playstation-Fans sollten sich aber überlegen, ob sie die Next-Gen-Konsolen wirklich direkt zum Launch brauchen: Bis auf Weiteres werden die meisten Spiele auch noch für die Xbox One und die Playstation 4 entwickelt. Wir raten daher dringend davon ab, bei Händlern wie Ebay mehr als die offiziell verlangten 300, 400 oder 500 Euro für die jeweiligen Next-Gen-Konsolen zu bezahlen. Ihr volles Potenzial werden Playstation 5, Xbox Series X und S ohnehin erst in Monaten oder Jahren ausspielen.

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(dahe)