Bekannte iOS-Entwickler wollen nicht auf den Mac

Auf Apple-Silicon-Maschinen läuft auch iPhone- und iPad-Code. Developer können aber einen Opt-out durchführen – und tun das auch.

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Apples eigene Apps sind allesamt ARM-nativ.

(Bild: Screenshot Apple-Keynote)

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Einer der großen Vorteile der neuen ARM-Macs, die Apple vermutlich am Dienstagabend vorstellen wird, ist die Tatsache, dass sie auch iOS- und iPadOS-Anwendungen ohne Änderungen laufen lassen können. Apple hat dazu extra in macOS 11 alias Big Sur Routinen integriert, die Touchscreen-Programme auf dem Mac nutzbar machen. Der Code an sich muss nicht verändert werden, schließlich laufen iPhone und iPad auch mit Apples ARM-Chips. Allerdings hat Apple eine Barriere eingebaut: Nicht jede iOS- oder iPadOS-App wird automatisch laufen. Stattdessen bietet der Konzern seinen Entwicklern an, zu verhindern, dass eine Ausführung auf dem Mac möglich ist.

Erkennen kann man das in Apples neuem App Store, der auf Macs mit Apple Silicon nun zusammengeführt ist. Wie 9to5Mac berichtet, haben sich diverse bekannte Entwickler dafür entschieden, ihre iOS- beziehungsweise iPadOS-Apps zunächst nicht für den Mac freizugeben.

Default-mäßig tauchen Programme stets im "Unified App Store" auf. Es gibt aber eine Opt-Out-Möglichkeit, die Entwickler problemlos auswählen können. Das gilt etwa für die offizielle Facebook-App ebenso wie für deren Töchter Instagram und WhatsApp. Auch die iOS-Version des Messenger läuft nicht auf dem Mac.

Google macht ebenfalls nicht immer mit: Google Maps, Google Drive und Gmail fehlen nervigerweise. Bekannte Games wie "Real Racing 3", "Candy Crush" oder "Among Us" bleiben ebenso draußen. Verfügbar sind unter anderem "Subway Surfers" und "Temple Run". Bei den Streamingdiensten macht Netflix zwar wohl mit, Amazon Prime Video und Disney+ fehlen jedoch. Auch nicht verfügbar sein wird offenbar Snapchat.

Ist eine App zwar für iPhone und iPad erhältlich, aber nicht für den Mac, ist der Download natürlich auch nur auf diesen Geräten möglich. Ansonsten gibt Apple an, dass die App zwar für iPhone oder iPad gestaltet wurde, aber auf macOS läuft, obwohl sie "nicht verifiziert" ist. Welche Probleme iOS- und iPadOS-Anwendungen dann tatsächlich auf einem ARM-Mac machen werden, bleibt abzuwarten. Apple verspricht zumindest eine breite Kompatibilität. Allerdings fehlen bestimmte Merkmale schlicht – neben dem fehlenden Touchscreen hat ein Mac zum Beispiel keinen Mobilfunkchip, zumindest nach aktuellem Stand.

(bsc)