Facebook vor der Wahl: Reichweite von Tier-Nachrichten am größten

Facebook gibt einen Einblick in die Reichweite von Seiten vor der US-Präsidentschaftswahl. Warum Tier-News besonders gut liefen, erklären sie aber nicht.

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(Bild: Javier Brosch/Shutterstock.com)

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Der erste Blogbeitrag von Facebook zur US-Präsidentschaftswahl ist da. Bisher hatten sich das soziale Netzwerk sowie Chef Mark Zuckerberg eine Weile lang bedeckt gehalten. Es geht um die Reichweite von Seiten vor und nach der Wahl beziehungsweise dem Ergebnis. Die Aussagekraft hält sich in Grenzen, zeigt aber auch mal wieder, was Facebook eben nicht preis gibt: Informationen zum Algorithmus und Gründe für die Verbreitung von Beiträgen.

Zunächst schreibt Alex Schultz, Vicepresident of Analytics und Chief Marketing Officer, dass es einen Unterschied zwischen Interaktionen und Reichweite gibt. "Um einen Überblick zu bekommen, halten wir es für wichtig, dass man weiß, wie viele Menschen Inhalte sehen (gegenüber Likes und Teilen von Inhalten). Wir nennen das Reichweite", erklärt Schultz.

In der Woche nach der letzten Präsidentschaftsdebatte, vom 23. bis zum 29. Oktober, landet auf dem ersten Platz aller US-Seiten, also mit der höchsten Reichweite, eine Nachrichtenseite, die nur von Tiergeschichten berichtet. Gefolgt wird "The Dodo", mit 31 Prozent Sichtbarkeit bei den wöchentlich aktiven Nutzern, vom Entertainer Rick Lax (30 Prozent), der Facebook nutzt, um dort Videos zu zeigen und dem Moderator Steve Harvey (30 Prozent). Danach kommt eine Organisation, die sich um die Bedürfnisse älterer Menschen kümmert. Donald Trumps Seite ist auf Platz 6 von 22 Prozent der wöchentlich aktiven Nutzer gesehen worden.

Die Reichweite bei Nachrichtenseiten führt CNN an, es folgen Foxnews, NBCnews und die Washington Post. Aber was sagen diese Rankings aus? Im Vergleich zu den Daten aus Facebooks CrowdTangle, über das man Interaktionen einsehen kann, heißt es in dem Blogbeitrag: "Wir glauben, das zeigt eine gute Balance von dem, was Menschen auf Facebook in der Woche vor der Wahl gesehen haben und ist zudem eine gute, wenn auch nicht perfekte, Spiegelung der Wahl selbst."

Dabei bleibt aber völlig unklar, warum die Menschen so viele Tier-Nachrichten gesehen haben. Facebook verweist in dem Blogbeitrag auf ältere Erklärungen zu Personalisierungen im News Feed und der eigenen Option, problematische Inhalte einzuschränken. Ob sie davon Gebrauch gemacht haben, erklären sie zunächst nicht. Facebook könnte jedem Nutzer vor der Wahl niedliche Hundewelpen in den Newsfeed gespült haben, à la: Wenn drei verärgerte Emojis, dann Baby-Tiere. Herausfinden lässt sich das freilich nicht, solange das soziale Netzwerk seinen Algorithmus hütet wie den Heiligen Gral.

Was bleibt also aus dem Blogbeitrag? Nachrichtenseiten verzeichneten einen hohen Anstieg bei den Interaktionen als die ersten Ergebnisse eintrudelten. Nachdem Joe Biden als Sieger bekannt gegeben wurde, gingen die Reaktionen zurück, was laut Facebook auch einigen Maßnahmen geschuldet sein kann, die sie vorgenommen haben, um die Verbreitung von Missinformationen zu verhindern. Facebook hat also eingegriffen.

Eine Beobachtung wird in dem Blogbeitrag noch herausgegriffen. Nachdem Joe Biden als Sieger festgestanden hatte, waren die Herz-Reaktionen deutlich angestiegen, während die negativen Reaktionen weniger wurden. Abschließen verweist Schultz auf Studien, die Facebook in Auftrag gegeben hat, um potenzielle Auswirkungen von sozialen Netzwerken auf die Wahl zu untersuchen. Mit Ergebnissen rechne man im kommenden Jahr.

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(emw)