Microsoft und Western Digital gründen die DNA Data Storage Alliance

Ein DNA-Block in Zuckerwürfelgröße könnte einmal so viel Information speichern wie heute ein kleines Rechenzentrum. Noch aber ist viel Forschung notwendig.

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(Bild: Tara Brown Photography, University of Washington)

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Das Speichern von Informationen in der DNA ist möglich, aber recht kompliziert und langsam. Seit Jahren forschen verschiedene Unternehmen daran – und um diese Entwicklung voranzutreiben, haben sie nun die DNA Data Storage Alliance gegründet.

Microsoft und Western Digital sind die wohl prominentesten Mitgründer, dabei sind zudem noch Twist Bioscience und Illumina. Twist Bioscience und Microsoft arbeiten bereits seit Jahren zusammen mit der University of Washington daran, Daten in synthetischer DNA zu speichern. Im vergangenen Jahr hatten diese bereits einen Prototypen einer automatisierten DNA-Speicherung gezeigt und in Zusammenarbeit mit Twist Bioscience bewiesen, dass auch das Speichern von größeren Datenmengen möglich ist.

Bis zu einer kommerziellen Anwendung ist es jedoch noch ein weiter Weg, sagte Karin Strauss von Microsoft Research in einem Vortrag auf dem Flash Memory Summit. Die Gründung der DNA Data Storage Allience diene zunächst einmal dazu, über die Technologie zu informieren, mögliche Anwendungen zu erkennen und dann eventuell eine Roadmap für kommerzielle Nutzungen zu entwickeln.

Insgesamt sieht Strauss die Datenspeicherung in synthetische DNA jedoch nicht als Konkurrenz zu Flash-Speicher. Aktuell ist die Latenz viel zu hoch und die Geschwindigkeit viel zu niedrig. DNA-Speicher könne vielleicht als Archivmedium dienen, aber nicht als schneller Arbeitsspeicher. Im Vergleich zu aktuellen Techniken der Langzeitarchivierung sei DNA-Speicher jedoch deutlich besser geeignet: Strauss rechnet damit, dass sich die Informationen darin zwischen zweitausend und zwei Millionen Jahren halten würden. Ein weiterer Vorteil des DNA-Speichers: Er werde immer Lesegeräte für DNA geben; anders als bei aktuellen Speichermedien.

Sollte die Technik einmal ausgereift sein, soll sie auch weniger umweltbelastend sein als aktuelle. Strauss verglich DNA-Speicher mit einem Band: Für die Speicherung von 1 TByte Daten über ein Jahr benötige man mit Bandlaufwerken die dreifache Energie, dementsprechend sei auch der dreifache CO2-Ausstoß zu erwarten.

Sollte die Technologie eines Tages marktreif sein, soll auch der Platzbedarf deutlich geringer sein. In einen Würfel mit der Kantenlänge von einem Inch (2,54 cm) passe ein Exabyte, meinte Strauss. Für die meisten Anwender könnte auch der Speicherplatz in dem pinken Fleck im Bild oben genügen: Das sind 10 TByte. (ll)