CZ Smart: Erste Smartwatch von Citizen

Der japanische Traditionshersteller wagt sich auf neues Terrain und bringt eine solide Smartwatch, für die sich auch Fans klassischer Uhren erwärmen dürften.

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(Bild: Citizen)

Lesezeit: 3 Min.

Der japanische Uhrenhersteller Citizen bringt in den Vereinigten Staaten seine erste reinrassige Smartwatch auf den Markt. Die "CZ Smart" im klassischen Chronographen-Look läuft auf einem Snapdragon 3100 und mit Googles WearOS. Das runde OLED-Display misst 3,25 Zentimeter im Durchmesser (416×416 Pixel) und wird von einer nicht drehbaren Taucheruhren-Lünette eingefasst. Mit einem GPS-Sensor und NFC-Chip ist die Uhr zeitgemäß ausgestattet.

Neben GPS, NFC und einem Gyroskop haben die Citizen-Smartwatches Sensoren für Beschleunigung, Luftdruck, Umgebungslicht sowie den Puls. Die Uhr nimmt über Bluetooth und WLAN Verbindung auf. Mittels eingebautem Lautsprecher und Mikrofon kann man Anrufe direkt auf der Uhr annehmen und beantworten. Dank dem eingebauten NFC-Chip kann die CZ Smart auch zum Bezahlen mit Google Pay genutzt werden. Zum eingebauten Akku macht Citizen keine Angaben, gibt die Laufzeit der Uhr aber mit über 24 Stunden an. Bestimmte Software-Modi sollen Laufzeiten von mehreren Tagen ermöglichen.

Grundlage der "CZ Smart" ist der schon etwas betagte Snapdragon 3100, dessen vier Cortex-A7-Kerne mit bis zu 1,2 GHz takten. Der erst im Sommer vorgestellte flottere Nachfolger Snapdragon 4100+, der im 12-nm-Verfahren gefertigt wird, kam vermutlich zu spät. Die WearOS-Plattform unterstützt Aktivitäts- und Gesundheitstracking mit Google Fit. Zahlreiche Anwendungen stehen im Google Play Store zur Verfügung; Citizen hat die Lauf-App Strava, die Sicherheitslösung "Noonlight" sowie Spotify vorinstalliert. Für weitere Downloads stehen 8 GByte Speicher zur Verfügung.

Das runde Gehäuse misst stattliche 46 Millimeter – wegen des Platzbedarfs des Akkus neigen Smartwatches zu Kopflastigkeit. Citizen bietet die Uhr in drei Varianten an: Zwei klassische Edelstahl-Modelle mit blauer (Ref. MX0001-12X) oder rot-schwarzer "Coke"-Taucherlünette (Ref. MX0000-07X) mit farblich passendem Kautschukband. Das dunkelgrau beschichtete Modell (Ref. MX0007-59X) kommt mit einem passenden Stahlarmband. Citizen liefert die Uhr mit vier eigenen Zifferblattvariationen namens "Active", "Dashboard"", "Neo" und "Retro" aus.

CZ Smart: Varianten und Zifferblätter.

(Bild: Citizen)

In den USA ruft der Hersteller 395 US-Dollar (rund 333 Euro) für die Uhr auf. Die Uhr werde bis auf Weiteres exklusiv in den Vereinigten Staaten vertrieben, erklärte eine Sprecherin gegenüber heise online. Von Plänen für eine Markteinführung auch in Europa weiß die deutsche Niederlassung des Herstellers bisher nichts.

Die klassischen Uhrenhersteller tun sich im Smartwatch-Segment bisher schwer. Doch es sind erste Annäherungsversuche zu beobachten. Für Citizen ist die "CZ Smart" nach ein paar Hybrid- und Bluetooth-Modellen die erste "richtige" Smartwatch. Auch die anderen japanischen Traditionshersteller sind noch sehr zaghaft. Orient und Seiko zeigen bisher keine Ambitionen und haben Konzernschwester Epson den Vortritt gelassen, die ihren Ausflug auf das neue Terrain aber offenbar auch schon wieder eingestellt hat.

Auch die Schweizer bleiben lieber bei klassischen Uhren, wobei Ausnahmen wie die Tissot T-Touch Connect Solar oder die Hublot Big Bang E die Regel bestätigen. Der Fossil-Konzern ist bisher der einzige Uhrenhersteller, der die Herausforderung Smartwatch früh angenommen und inzwischen zahlreiche Modelle auf einem Markt hat, der von Apple dominiert wird. Weiter wichtige Hersteller heißen Garmin, Huawei und Samsung.

(vbr)