Sammelklage wegen iPhone-Leistungsdrossel: Apple will mehr zahlen

In den USA hat sich der Konzern bereit erklärt, die Ausgleichssumme in einem Verbraucherschutzprozess um über 100 Millionen US-Dollar zu erhöhen.

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(Bild: Shutterstock/PK Studio)

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Apple hat sich dazu entschlossen, im seit Jahren ausgefochtenen Streit um eine kommentarlos integrierte Leistungsdrossel beim iPhone mehr Geld an Betroffene zu zahlen. Der Konzern will insgesamt 113 Millionen US-Dollar drauflegen, hieß es am Mittwoch. Damit werden auch Klagen von amerikanischen Bundesstaaten abgedeckt.

Im März hatte der iPhone-Produzent bereits der Zahlung von bis zu einer halben Milliarde Dollar nach Verbraucherklagen in den USA zugestimmt. Die nun vom Justizminister von Arizona veröffentlichte neue Vereinbarung_blank soll das Verfahren beenden, das mehr als 30 Bundesstaaten gegen Apple angestrengt hatten. Von Apple gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.

Der Streit war bereits Ende 2017 ausgebrochen, nachdem Messwerte belegten, dass bei iPhones mit älteren Batterien die Spitzenleistung des Prozessors automatisch gedrosselt wurde – nachdem Apple ein entsprechendes Update eingespielt hatte, das keine Hinweise auf dieses Verfahren enthielt. Die Smartphones konnten dadurch langsamer wirken. Apple erklärte, die Maßnahme sei nötig gewesen, damit sich die Telefone nicht plötzlich abschalten, wenn ein angeschlagener Akku nicht genug Strom liefern kann.

Allerdings wurden schnell mehrere Verbraucherklagen gegen den Konzern eingereicht. Die Kläger argumentierten unter anderem, dass ein Batteriewechsel viel günstiger sei als der Kauf eines neuen Geräts. Apple habe die Kunden jedoch nicht auf diesen Weg hingewiesen, ihr iPhone schneller zu machen. Auch die Bundesstaaten sprangen auf den Zug auf.

Apple machte danach den Batteriewechsel günstiger und informiert Nutzer nun ausführlicher über den Zustand der Akkus. Die Kontroverse betraf die Modelle iPhone 6, 6s und 7 sowie die erste Generation des iPhone SE. Auch in Europa liefen oder laufen noch Maßnahmen von Verbraucherschützern gegen Apple. (bsc)