Verbraucher sorgen sich in der Coronakrise um lokalen Handel – und kaufen online

Die Corona-Krise macht vielen Händlern in den Einkaufsstraßen zu schaffen. Das wissen die Kunden und machen sich Sorgen. Dennoch wird mehr online eingekauft.

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(Bild: Monika Skolimowska/dpa)

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Die meisten Verbraucher in Deutschland sorgen sich in der Corona-Krise um das Überleben der Einzelhändler in ihrer Region. Das hindert viele von ihnen aber nicht daran, mehr im Internet einzukaufen als vor der Krise. Das ergab eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom.

79 Prozent der Verbraucher befürchteten demnach, dass viele Einzelhändler in ihrer Region das Corona-Jahr wirtschaftlich nicht verkrafteten. Zwei Drittel gaben an, bewusst bei Einzelhändlern vor Ort einzukaufen um ihnen die Treue zu halten. Genauso viele wünschten sich allerdings auch, dass mehr lokale Händler ein Online-Angebot hätten; vielen ist das Einkaufen im Laden in der Pandemie unheimlich. 71 Prozent der Befragten beklagten, dass sich andere Menschen beim Einkauf in Geschäften oftmals nicht an die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln hielten, 48 Prozent würden gern öfter kontaktlos bezahlen als es möglich ist.

Insgesamt nutzen inzwischen Bitkom zufolge 83 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren – also 57 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland – das Internet zum Einkaufen. Drei Viertel der Online-Käufer klicken mehrmals pro Monat auf den Bestell-Button. Gut jeder Dritte Befragte gab an, seit Beginn der Coronavirus-Pandemie mehr im Netz einzukaufen.

Die Verbraucher schätzen am Online-Shopping vor allem die Lieferung direkt nach Hause, die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und das größere Angebot im Netz. Für jeden dritten Online-Shopper ist es aber auch wichtig, mit dem Einkauf im Internet die Gefahr einer Ansteckung mit Corona minimieren zu können. Am liebsten werden der Umfrage zufolge Kleidung und Schuhe online gekauft. Doch auch elektrische Haushaltsgeräte, Bücher und Kosmetik werden gern im Internet bestellt. Jeder achte Online-Kauf wird allerdings wieder zurückgeschickt. Besonders hoch ist die Retourenquote bei den 16- bis 29-Jährigen. Sie schicken fast jedes fünfte bestellte Produkt zurück.

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54 Prozent der Online-Shopper kaufen per Smartphone ein – 2016 waren es 39 Prozent. Unter den 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil bei 75 Prozent. Damit rangiert das Smartphone aktuell noch hinter dem Laptop (59 Prozent), aber bereits vor Desktop-PC (40 Prozent) und Tablet Computer (27 Prozent). Mit digitalen Sprachassistenten wie Alexa oder Google Home kaufen 2 Prozent ein.

Bitkom Research befragte von Ende Oktober bis Anfang November 2020 insgesamt 1103 Internetnutzer ab 16 Jahren befragt. Gefragt wurde unter anderem: "Haben Sie in den vergangenen 12 Monaten online etwas gekauft?", "Wie häufig kaufen Sie in der Regel online etwas ein?" und "Inwiefern hat sich Ihr Online-Einkaufsverhalten seit Ausbruch der Corona-Pandemie verändert?"

(anw)