Windenergie: An europäischen Küsten sollen 300 Gigawatt eingefangen werden

Die EU-Kommission hat eine Strategie vorgelegt, um auf und aus europäischen Meeren sauberen Strom zu gewinnen auf dem Weg, bis 2050 klimaneutral zu werden.

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(Bild: DanTysk, Vattenfall, SWM)

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Europas Kapazität, auf See Windkraft in Strom umzuwandeln, soll bis 2050 von derzeit 12 GW auf 300 GW ausgebaut werden. Das sieht eine neue Strategie für erneuerbare Windenergiekapazität der EU-Kommission vor. Obendrein sollen 40 GW Strom aus Meeresenergie sowie von schwimmenden Wind- und Solaranlagen erzeugt werden. Insgesamt müssten dafür 800 Milliarden Euro investiert werden, schätzt die EU-Kommission.

Unter Meeresenergie versteht die EU-Kommission Wellen- oder Gezeitenkraftwerke oder auch die Nutzung von Algen zur Herstellung von Biokraftstoffen in Nordsee, Ostsee, Schwarzem Meer, Mittelmeer und Atlantik. Hier seien europäische Unternehmen und Labore derzeit führend, geht aus der EU-Strategie hervor. Die Entwicklung weniger ausgereifter Technik soll mit Forschungsmitteln gefördert werden.

Die Kommission berücksichtigt dabei auch, dass "Produktionskapazitäten und Hafeninfrastrukturen verbessert werden müssen und mehr angemessen ausgebildete Arbeitskräfte benötigt werden, um höheren Installationsraten gerecht zu werden". Sie plant eine gesonderte Plattform für erneuerbare Offshore-Energie zu gründen, um alle Akteure zusammenzubringen und die Entwicklung der Lieferkette anzugehen.

Um die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen erneuerbarer Offshore-Energie auf die Meeresumwelt und die davon abhängigen Wirtschaftstätigkeiten zu analysieren und zu überwachen, will die Kommission Experten öffentlicher Verwaltungen, Interessenträgern und Wissenschaftlern hinzuziehen. Die Kommission hat auch einen neuen Leitfaden zum Ausbau der Windenergie und den EU-Naturschutzvorschriften verabschiedet.

"Offshore-Wind und grenzüberschreitende Projekte können eine zentrale Rolle spielen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa und sind deshalb auch ein Schwerpunkt der deutschen Ratspräsidentschaft", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu der Strategie. Es brauche insbesondere Regelungen, damit der Windstrom aus grenzüberschreitenden Projekten effektiv in den Markt integriert und abtransportiert werden kann.

Hintergrund der Strategie ist, mit "sauberem Strom" das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und so dem Klimawandel zu begegnen. Hinzu motiviert die Kommission auch das wirtschaftliche Potenzial der Offshore-Energie. Der Weltmarkt dafür wachse vor allem in Asien und den USA schnell und eröffne der EU-Industrie Chancen.

(anw)