GAIA-X: Eine europäische Cloud-Alternative zu den US-Riesen

GAIA-X soll frei und transparent sein und wird vom Wirtschaftsministerium, Verbänden und Unternehmen getragen.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Markus Feilner
Inhaltsverzeichnis

Amazon AWS, Microsoft Azure, Alibaba Cloud und ihre Konkurrenten treten an, um weltweit im großen Stil das Verarbeiten und Speichern von Daten als Dienstleistung anzubieten. Viele Unternehmen verlagern ihre komplette IT bereits zu Cloud-Anbietern und schließen Verträge mit Konzernen, die durch Gesetze in ihren Heimatländern gebunden sind – meist zuungunsten der Anwender. Einander widersprechende Vorschriften wie DSGVO und US Cloud Act mehren sich.

Die Politik sieht hier Handlungsbedarf, droht doch nicht nur der Verlust von Selbstbestimmung, sondern auch von Wettbewerbsfähigkeit. Aus der Industrie heraus und mithilfe des Bundeswirtschaftsministeriums startete folgerichtig auf dem Digitalgipfel 2019 in Dortmund die Europäische Cloud-Initiative GAIA-X: "Der Digitalgipfel sieht in der Gewährleistung einer umfassenden Datensouveränität der Bürger, der Wirtschaft und der Staaten sowie in sicheren Cloud-Lösungen Grundvoraussetzungen zur Entwicklung von Plattformen 'Made in Europe'. [...] Die EU-Mitgliedstaaten können gemeinsam mit der Wirtschaft dazu beitragen, dass sich europäische Multicloud-Lösungen etablieren, sodass digitale Plattformen 'Made in Europe' darauf zugreifen können." GAIA-X ist die Multicloud für eine europäische Datensouveränität.

Die Projektbeschreibung zu GAIA-X beinhaltet sieben Leitlinien für den Aufbau einer "leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa": europäischer Datenschutz, Offenheit und Transparenz, Authentizität und Vertrauen, Souveränität und Selbstbestimmtheit, freier Marktzugang und europäische Wertschöpfung, Modularität und Interoperabilität sowie die Nutzerfreundlichkeit stehen dabei im Mittelpunkt.