Halbierte Provision: Apple wirbt mit erfreuten Entwicklern

Wer unter einer Million Dollar Umsatz macht, zahlt im App Store nur noch die halbe Provision. Betroffene sind in einer Pressemitteilung voll des Lobes.

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(Bild: Photo by James Yarema on Unsplash)

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Alles besser für kleinere Devs: Apple hat in einer länglichen Pressemitteilung Reaktionen von Entwicklern auf seine neue App-Store-Provisionsregelung zusammengefasst. Diese lobpreisen laut dem Konzern die Tatsache, dass künftig bis zu einem Umsatzschwellwert von 1 Million US-Dollar ohne Apple-Provision im Jahr (entspricht unter 1,2 Millionen Dollar Erlöse) nur noch eine Gebühr von 15 statt 30 Prozent abgedrückt werden muss.

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"Apple hat sich schon immer für die Rebellen eingesetzt, die kleinen Jungs im großen Kampf", wird etwa Andrea Huey, Mitbegründerin der App Brief, zitiert. Ihr Programm sei "einer dieser kleinen Neulinge", der die Welt verändern wolle, in diesem Fall, wie Nachrichten verteilt werden. Christian Selig, unabhängiger Entwickler der Reddit-App Apollo, meint, dies werde "wirklich so viel helfen". Ihm werde dies etwa helfen, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen oder eine bessere Ausrüstung zu kaufen. Greg Shakar, Technikchef der App WineRatings+, hält die Entscheidung wiederum für "fantastisch". Dies werde "sehr wertvoll für die kreative Coding-Community" sein.

Alex Romayev von der Sprout-Fertility-Tracker-App meint wiederum, er und sein Team seien "sehr begeistert über das App-Store-Small-Business-Programm". Der Wettbewerb im Markt habe sich in den letzten zehn Jahren sehr verschärft und daher sei es für kleine, privat finanzierte Unternehmen viel schwerer, nicht unterzugehen. JJ Aguhob von der Kinder-App OK Play kündigte unterdessen an, man werde sein jährliches Discount-Programm bis zum Februar verlängern.

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Interessant an den von Apple veröffentlichten Statements ist vor allem, dass kaum bekannte Entwickler darunter sind. Diese reißen entweder die 1-Million-Dollar-Marke oder wollten womöglich nicht erwähnt werden – nachvollziehen lässt sich dies nicht. Aus der größeren Indie-Community kommen nämlich durchaus differenzierte Aussagen.

David Heinemeier Hansson, Gründer von Basecamp und einer von Apples bekanntesten Kritikern in Sachen App Store, fand so beispielsweise auf Twitter harsche Worte zu Apples neuer Strategie. "Machiavelli wäre so stolz auf Apple", schreibt er. Apple spalte die "App-Store-Opposition" in zwei Lager auf – mit "wohltätigen Zugeständnissen". Basecamp selbst macht wohl deutlich mehr Umsatz als besagte 1 Million im Jahr.

(bsc)